Erfahrener Partner in der Krise

Von Kyrill bis Corona

In den 20 Jahren seit ihrer Gründung ist die NRW.BANK nicht nur Förderbank, sondern immer wieder auch Krisenhelfer gewesen. Und die Geschichte zeigt: Auf wirtschaftliche und soziale Notsituationen reagiert die NRW.BANK schnell, da sie oft genug ihr Förderangebot gezielt ergänzen kann.

Als Förderpartner des Landes ist es Ziel der NRW.BANK, die Folgen von Krisen für die Menschen, Kommunen und Unternehmen in Nordrhein-Westfalen so weit wie möglich abzufedern. Hierfür ist die Bank aufgrund der Erfahrung als Krisenhelfer gut gerüstet, kann schnelle und unkomplizierte Unterstützung bereitstellen.

Als Krisenhelfer etabliert

Nötig war das zum Beispiel im Jahr 2007, als Orkan Kyrill über Nordrhein-Westfalen hinwegfegte. Für viele Waldbauern wurde dabei in nur einer Nacht die Arbeit von Generationen vernichtet. Der wirtschaftliche Schaden im Wald summierte sich auf 1,5 Milliarden Euro. Mit zwei kurzfristig aufgelegten Sofortkredit-Programmen sprang die NRW.BANK geschädigten Forstwirten und Betrieben der Holzwirtschaft zur Seite – und etablierte sich damit als Krisenhelfer. Eine Aufgabe, die sich die Bank seitdem noch öfter stellen musste – sei es im Zusammenhang der Finanzmarktkrise oder der Unterbringung von Flüchtlingen.

Neben der Coronapandemie half die NRW.BANK zuletzt auch nach den schweren Unwettern im Juli 2021. Um Aufräumarbeiten und den Wiederaufbau zu finanzieren, hat die NRW.BANK etablierte Förderprogramme für Betroffene besonders attraktiv gestaltet – beispielsweise über sehr günstige Zinssätze oder Tilgungsnachlässe. Aber auch darüber hinaus zeigte sie sich als zentraler Akteur der Wiederaufbauhilfe.

Zuverlässiger Dienstleister für das Land

So bewies sich die NRW.BANK im Zuge der Unwetterhilfen einmal mehr als zuverlässiger Dienstleister für das Land – zum Beispiel bei der Vergabe der Billigkeitsleistungen aus dem Wiederaufbaufonds von Bund und Ländern, bei der sie eine wichtige Rolle spielte. Außerdem hat sie mehr als 1.000 Beratungen zu den Wiederaufbauhilfen durchgeführt. Die Dienstleistungsfunktion ist längst zu einem wichtigen Teil des Fördergeschäfts der NRW.BANK geworden, den sie künftig weiter ausbauen will. Auch, um in der nächsten Krisensituation noch schneller helfen zu können.

2022: Flucht vor Krieg in der Ukraine

Im Februar treibt Russland mit seinem Angriffskrieg auf die Ukraine Millionen Menschen auf die Flucht. Mehr als 188.000 von ihnen finden bis Mitte Juli Schutz in Nordrhein-Westfalen. Innerhalb von nur sechs Wochen reaktiviert die Bank das 2014 aufgelegte Förderprogramm NRW.BANK.Flüchtlingsunterkünfte, stattet es mit 400 Millionen Euro aus und ermöglicht so den Neu- oder Umbau sowie die Erweiterung von Flüchtlingsunterkünften. Den von Kriegsfolgen betroffenen Unternehmen bietet die NRW.BANK gemeinsam mit ihren Partnern aus dem NRW.Europa-Netzwerk Beratung zur Bewältigung der Situation. Um ukrainische Familien mit Kindern zu unterstützen, die in NRW eine vorübergehende Bleibe gefunden haben, spendet die NRW.BANK 100.000 Euro an die Aktion Lichtblicke e.V.

2021: Flutkatastrophe

Die verheerende Flutkatastrophe im Sommer 2021 kostet allein in Nordrhein-Westfalen 49 Menschenleben. Unzählige Wohnhäuser, Firmengebäude und Infrastruktur werden zerstört. Die Schäden belaufen sich auf mehrere Milliarden Euro – mit 180 Städten und Gemeinden ist fast die Hälfte aller Kommunen in NRW betroffen. Innerhalb weniger Wochen entwickelt die NRW.BANK spezielle Unwetterhilfe-Programme. Allein aus der NRW.BANK.Liquiditätshilfe Unwetter erreichen 188 Millionen Euro die Unternehmen der betroffenen Regionen. Hinzu kommen bislang mehr als eine halbe Milliarde Euro an zusätzlichen Hilfen für den Wiederaufbau von Wohngebäuden und die Wiederanschaffung von Hausrat.

 

2020-2021: Corona-Pandemie

Ab März 2020 hat die Corona-Pandemie die Welt im Griff. Lockdown folgt auf Lockdown, globale Lieferketten kommen ins Stocken und Unternehmen müssen zwangsschließen. Liquiditätsengpässe sind die Folge. Bis Ende 2021 zahlt die NRW.BANK insgesamt mehr als 4,8 Milliarden Euro Coronahilfen aus. Der größte Teil davon geht an Unternehmen und Gründer. Um auch Kommunen, die sonst kein entsprechendes Finanzierungsangebot im Markt bekommen, zu helfen, entwickelt sie das Programm „NRW.BANK.Kommunal Corona“. Es wurde zuletzt bis zum 31. Dezember 2022 verlängert.

2014-2017: Flüchtlingswelle

Der Bürgerkrieg in Syrien und bewaffnete Konflikte im arabischen Raum sowie in Afrika treiben Millionen an Menschen auf die Flucht in den Westen – viele auch nach Nordrhein-Westfalen. Um diese unerwartete Zahl an Flüchtlingen unterbringen zu können, startet im Dezember 2014 das Förderprogramm „NRW.BANK.Flüchtlingsunterkünfte“. Die NRW.BANK unterstützt damit die Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen dabei, Erstunterbringungen und -aufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge zu schaffen. Bilanz dieses Spezialprogramms: mehr als 400 Millionen Euro Fördervolumen für 37.740 Wohnplätze.

2009: Preisverfall bedroht Landwirte

Auf das bewährte Verfahren der Sturmkredite greift die NRW.BANK ab Juli 2009 erneut zurück. Damals setzt vor allem den Milchbauern ein Preisverfall in der Landwirtschaft zu. Das Programm „NRW.BANK.Agrar Liquiditätshilfe“ springt den Landwirten mit einem Gesamtkreditvolumen von 100 Millionen Euro zur Seite.

2008-2009: Finanzkrise

Die globale Finanzkrise erschüttert 2008 und 2009 die Weltwirtschaft. Banken schränken ihre Kreditvergabe und damit die Investitionsfähigkeit der Unternehmen ein. Um die notwendige Liquidität sicherzustellen, setzt die NRW.BANK die Konjunkturpakete des Bundes zeitnah um, übernimmt einen Großteil der Kreditrisiken und weitet die Haftungsfreistellungen der Finanzinstitute aus.

2007: Orkan Kyrill

Mitte Januar 2007 fegt der Orkan Kyrill über das Land. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Stundenkilometern deckt er Dächer ab und verursacht in den nordrhein-westfälischen Wäldern Schäden von rund 1,5 Milliarden Euro. Die Reparatur der zerstörten Infrastruktur summiert sich auf etwa 500 Millionen Euro. In kürzester Zeit startet die NRW.BANK das Sonderkreditprogramm Waldschäden. In nur vier Monaten – von Februar bis Mai 2007 – gehen 289 Anträge ein. Im Sommer 2007 wird das Sonderprogramm von seinem Nachfolger abgelöst, der auf die Wiederbewaldung zielt.

2005: Schneechaos im Münsterland

Schon drei Jahre nach ihrer Gründung ist die NRW.BANK das erste Mal als Krisenhelferin gefragt: Im November 2005 herrscht Schneechaos im Münsterland. Extreme Schneelasten lassen reihenweise Strommasten umknicken. Fünf frostige Tage und Nächte dauert es, bis zehntausende Wohnungen und Häuser wieder Licht und Heizung haben. Der wirtschaftliche Schaden summiert sich auf 100 Millionen Euro. Nur wenige Wochen später – Anfang 2006 – hilft betroffenen Unternehmen das Sofortkreditprogramm der NRW.BANK.

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