Düsseldorf/Münster, 11. November 2025

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ist im Oktober gesunken. Zwar blickten die befragten Unternehmen wieder etwas optimistischer in die Zukunft, beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage jedoch gleichzeitig schwächer als im Monat zuvor. Es war der zweite Rückgang in Folge, nachdem der Konjunkturindikator zuvor sechs Monate lang gestiegen war.

In Zahlen ausgedrückt ging das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima um 1,9 auf -9,7 Saldenpunkte zurück. Ausschlaggebend für das jüngste Minus waren allein die Umfragewerte der Unternehmen zur aktuellen Geschäftslage, die um 4,8 auf -11,8 Saldenpunkte sanken. Im Gegensatz dazu stiegen die Umfragewerte zu den Geschäftserwartungen um 1,1 auf -7,6 Saldenpunkte.

Dienstleistungen: Deutlich bessere Geschäftserwartungen
Entgegen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hellte sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im Dienstleistungssektor im Oktober auf. Ausschlaggebend hierfür waren deutlich bessere Geschäftserwartungen, während sich die aktuelle Geschäftslage auch in diesem Wirtschaftsbereich etwas eintrübte. Das stärkste Stimmungsplus verzeichneten die Logistik sowie die Informations- und Kommunikationsbranche.

Handel: Schwache Umsätze trüben Stimmung
Im Handel hat sich das Geschäftsklima dagegen eingetrübt. Die befragten Handelsunternehmen beurteilten sowohl ihre Geschäftserwartungen als auch ihre aktuelle Geschäftslage weniger gut als im Vormonat. Grund dafür waren schwächere Umsätze.

Bauhauptgewerbe: Auftragsbestand wächst wieder
Auch im Baugewerbe trübte sich das Geschäftsklima ein. Anders als im Durchschnitt aller Branchen ging das Minus hier auf die Entwicklung der Geschäftserwartungen zurück, während die Bauunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage vor dem Hintergrund eines wachsenden Auftragsbestands besser einschätzten. Besonders stark war der Stimmungsrückgang im gewerblichen Hochbau, während sich die Stimmung im Tiefbau etwas aufhellte.

Industrie: Nachfrage zieht langsam an
Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im Oktober am stärksten eingetrübt. Die Umfragewerte zur aktuellen Geschäftslage sanken deutlich, während sich die Geschäftserwartungen der Industrieunternehmen angesichts einer anziehenden Nachfrage etwas aufhellten. Infolge der schwachen Entwicklung der vergangenen Monate sank die industrielle Kapazitätsauslastung zum Ende des dritten Quartals um 0,6 auf 75,6 Prozent. Zum Vergleich: Der langfristige Durchschnitt liegt seit Beginn der Zeitreihe im Januar 1991 bei 83,0 Prozent. Unter den einzelnen Industriebranchen verzeichnete die landesweit bedeutende chemische Industrie den stärksten Rückgang. Auch in den Metallbranchen trübte sich das Geschäftsklima im Oktober deutlich ein. Dagegen hellte sich die Stimmung in der Automobilwirtschaft spürbar auf. Während die energieintensive Industrie in Nordrhein-Westfalen vergleichsweise stark vertreten ist, ist die Automobilwirtschaft schwächer vertreten als in Deutschland insgesamt. Besonders die Entwicklungen in der Industrie ist der Grund dafür, warum der Gesamtindikator in Nordrhein-Westfalen zurückging, während sich das Geschäftsklima in Deutschland insgesamt aufhellte.

Die Grafik zeigt die historische Entwicklung des NRW.BANK.ifo-Geschäftsklimas.
Im Oktober 2025 ist der Konjunkturindikator das zweite Mal in Folge gesunken, nachdem er zuvor sechs Monate lang gestiegen war.
  1. NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima Oktober 2025: Schwächere Geschäftslage trotz besserer Aussichten

    Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ist im Oktober gesunken. Zwar blickten die befragten Unternehmen wieder etwas optimistischer in die Zukunft, beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage jedoch gleichzeitig schwächer als im Monat zuvor. Es war der zweite Rückgang in Folge, nachdem der Konjunkturindikator zuvor sechs Monate lang gestiegen war.

    Herunterladen der Datei

Hintergrund

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ist ein Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Im Auftrag der NRW.BANK werden monatlich über 1.500 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen zu ihrer aktuellen wirtschaftlichen Situation sowie ihren Zukunftsaussichten befragt. Die Ergebnisse analysiert und veröffentlicht die NRW.BANK monatlich.

Detaillierteres Zahlenmaterial finden Sie unter www.nrwbank.de/ifo.

NRW.BANK – Förderbank für Nordrhein-Westfalen

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. In enger Partnerschaft mit ihrem Eigentümer, dem Land NRW, trägt sie dazu bei, dass Mittelstand und Gründungen gestärkt, bezahlbarer Wohnraum geschaffen und öffentliche Infrastrukturen verbessert werden. Die NRW.BANK bietet Menschen, Unternehmen und Kommunen in NRW passgenaue Finanzierungs- und Beratungsangebote. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit Finanzierungspartnerinnen und -partnern, insbesondere allen Banken und Sparkassen, zusammen. Um die Transformationsprozesse zu verstärken, setzt sie gezielte Förderimpulse – hin zu einem nachhaltigen, klimaneutralen und digitalen NRW.

Ansprechpartnerin für Medien

Dieser Kontakt ist ausschließlich für Medienanfragen vorgesehen. Sie sind Privatperson, Gründer*in oder Unternehmer*in und haben eine Frage zu unseren Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten? Dann wenden Sie sich gerne an unser Service-Center.

Caroline Fischer

  • Pressesprecherin
  • Leiterin Unternehmenskommunikation