Düsseldorf/Münster, 2. Dezember 2020

Die zweite Corona-Welle hat die Erholung der nordrhein-westfälischen Wirtschaft unterbrochen und die Stimmung bei den Unternehmen das erste Mal seit sieben Monaten eingetrübt. Zwar beurteilen die Unternehmen die gegenwärtige Geschäftslage sogar leicht besser als noch im Oktober, allerdings brachen ihre Erwartungen für die kommenden Monate regelrecht ein.

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ist im November deutlich um 2,8 Saldenpunkte auf -2,0 Punkte gefallen und befindet sich nun wieder im negativen Wertebereich. Für den Rückgang waren allein die pessimistischeren Erwartungen der Unternehmen für ihre zukünftigen Geschäfte verantwortlich. Angesichts steigender Infektionszahlen sowie der neuerlichen Beschränkungen ist die Geschäftsunsicherheit deutlich gestiegen Dabei war die NRW-Wirtschaft eigentlich auf einem soliden Erholungskurs. So beurteilten die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage im November zum sechsten Mal in Folge besser.

Der Aufschwung hat nun ein vorläufiges Ende gefunden. Da eine Lockerung des aktuellen Lockdowns noch nicht abzusehen ist, lässt sich auch eine erneute Rezession der NRW-Wirtschaft nicht ausschließen. Im Gegensatz zum Frühjahr hielt sich der jüngste Einbruch des Geschäftsklimas aber in Grenzen, womit auch eine mögliche zweite Rezession milder ausfalle dürfte. „Die Unsicherheit der NRW-Unternehmen hat im Lockdown-Monat November zugenommen, obwohl sich die tatsächliche Lage verbessert hat“, sagt Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK. „Mit Sorgen blicken vor allem diejenigen Firmen in die Zukunft, deren Geschäft aktuell am meisten unter den Corona-Schutzmaßnahmen leidet.“

Gastgewerbe im Stimmungstief

Vor allem bei den Dienstleistern trübte sich im November die Stimmung ein. Sie beurteilten sowohl ihre aktuelle Lage als auch zukünftige Geschäftsaussichten schlechter als im Vormonat. Die Branche ist vom aktuellen Lockdown am stärksten betroffen. Im Gastgewerbe brach das Klima wie schon während des Lockdowns im März besonders stark auf aktuell -76 Saldenpunkte ein. In keinem Sektor beurteilt man die Aussichten derzeit schlechter. Einigermaßen behaupten konnte sich das Grundstücks- und Wohnungswesen.

Auch der Handel ist im Corona-Tief: Vor allem der Einzelhandel blickt angesichts der jüngsten Verschärfungen, die weniger Kunden in Ladenlokalen vorsehen, pessimistisch auf die nächsten sechs Monate. Im Großhandel wiederum trübte sich das Klima nur leicht ein.

Baugewerbe pessimistisch
Im Bauhauptgewerbe in NRW war das Geschäftsklima erneut rückläufig. Die Unternehmen korrigierten ihre weiterhin guten Einschätzungen zur aktuellen Lage nach unten. Auch ihre Geschäftserwartungen fielen etwas pessimistischer aus. Eine Mehrzahl der Baufirmen rechnet in den nächsten Monaten mit einem Rückgang der Geschäftstätigkeit und sinkenden Baupreisen, was die Umsätze schmälert.

Chemische Industrie auf Kurs
Einzig im Verarbeitendem Gewerbe hat sich die Stimmung aufgehellt. Die Unternehmen schätzten ihre aktuelle Geschäftslage positiver ein als im Oktober. 
Der Ausblick auf die kommenden Monate fiel jedoch merklich weniger optimistisch aus. Vor allem die Exporterwartungen trübten sich ein. Mit Ausnahme des Maschinenbaus verbesserte sich das Klima in sämtlichen Industriebranchen. Speziell die landesweit bedeutende chemische Industrie steht dank gestiegener Auftragszahlen wieder sehr solide da. 

NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima November2020: Lockdown belastet NRW-Wirtschaft

Hintergrund:

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima gibt Aufschluss über die wirtschaftliche Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Hierfür werden monatlich etwa 1.500 Unternehmen aus dem Bundesland zu ihrer aktuellen Geschäftslage und ihren Zukunftserwartungen befragt. Ihre Antworten werden exklusiv für die NRW.BANK ausgewertet.

 

Detaillierteres Zahlenmaterial finden Sie unter www.nrwbank.de/ifo.

  

NRW.BANK – Förderbank für Nordrhein-Westfalen

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Caroline Fischer

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