Dürresommer, Unwetter und Ressourcenknappheit sind so allgegenwärtig wie nie. Der globale Ressourcenverbrauch hat sich in den vergangenen 50 Jahren vervierfacht und hat damit auch Einfluss auf den Klimawandel.
Als Schlüssel für einen effizienten Einsatz von Ressourcen gilt die zirkuläre Wirtschaft. Sie nimmt den gesamten Produktlebenszyklus in den Blick und fordert auch für die Abfall-, Wasser- und Materialwirtschaft idealerweise vollständig geschlossene Kreisläufe. Das verringert die Importabhängigkeit der deutschen Wirtschaft und schont auch das Klima. Damit geht sie weit über klassisches Rohstoff-Recycling hinaus. Die zirkuläre Wirtschaft schließt alle Maßnahmen ein, die zu mehr Ressourceneffizienz führen und hat damit großen Einfluss auf Produktportfolios und Geschäftsmodelle.
Erfahren Sie auf dieser Seite mehr, wie die NRW.BANK in Nordrhein-Westfalen die Transformation zur zirkulären Wirtschaft fördert.
everwave
Mit ihren Clean-up-Technologien sammelt everwave Kunststoffe und andere Abfälle aus Flüssen und Seen – und gibt Unternehmen die Möglichkeit, daran teilzuhaben. Im Rahmen einer Frühphasenfinanzierung investierte die NRW.BANK in die Aachener und wandelte gleichzeitig an das Start-up vergebene Wandeldarlehen in Beteiligungen um.
Biermann & Heuer
Die Fenster- und Haustür-Spezialisten von Biermann & Heuer aus Werl haben mit neuen Maschinen und digitalen Prozessen ihr Unternehmen klimagerechter aufgestellt. Die Anschaffung gelang mithilfe des NRW.BANK.Effizienzkredits sowie des NRW.BANK.Digitalisierungskredits und spart im Vergleich zu den Vorgängermaschinen 43 Prozent Energie und damit über 2.200 Kilogramm CO2 pro Jahr ein.
Saperatec
Die nachhaltige Wirtschaft von morgen lebt Saperatec schon heute vor. Mit speziellen Flüssigkeiten dringt das Start-up zwischen die einzelnen Schichten in alten Verpackungen wie Getränkekartons und schafft es so, sie wieder zu lösen. Das neue Verfahren begeisterte Investoren. Zuvor hatte die NRW.BANK bereits über ihren Venture-Capital-Fonds das Start-up bei der Finanzierung einer Pilotanlage unterstützt.
Stiftsquelle
Die Geschäftsführer Michael (links) und Sebastian Brodmann setzen auf Digitalisierung und Modernisierung. Die neue Glasmehrweganlage des Mineralwasserproduzenten Stiftsquelle aus Dorsten überwacht sich dank Vernetzung selbst, verbraucht 30 Prozent weniger Energie als ihr Vorgängermodell und konnte mit NRW.BANK-Programmen und einem Zuschuss aus dem Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm (RWP) des Landes NRW finanziert werden.
Der Klimawandel fordert Lösungen, wie Wirtschaft und Gesellschaft CO2 einsparen und mit den begrenzten Ressourcen nachhaltiger umgehen können. Eine zirkuläre Wirtschaft ist dabei mehr als nur Recycling. Im Interview erklärt Prof. Dr. Claudia Kemfert, wie sie der entscheidende Hebel für eine nachhaltige Transformation sein kann.
Die Transformation zur zirkulären Wertschöpfung ist Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und des Wirtschafts- und Industriestandorts NRW. Wie die NRW.BANK Unternehmen auf ihrem Weg in die Kreislaufwirtschaft unterstützen kann, erläutert Förderberater Janpeter Beckmann im Interview.
Die NRW.BANK ist „Corporate Partner Finance“ des Circular Valley und unterstützt das Projekt aus Wuppertal über die nächsten drei Jahre. Ziel desselben ist es, die Region zum Zentrum der zirkulären Wertschöpfung zu machen und weltweit klimafreundliche Produktionskreisläufe in Gang zu setzen.
Als bundesweit größter Anbieter von Produkten und Dienstleistungen im Bereich der Green Economy ist Nordrhein-Westfalen das Land der Umweltwirtschaft in Deutschland. Um dies zu würdigen, hat das Umweltministerium den Umweltwirtschaftspreis.NRW 2022 zum zweiten Mal gemeinsam mit der NRW.BANK ausgelobt. Die Nominierten haben die Chance auf ein Preisgeld von insgesamt 60.000 Euro. Die Verleihung des Umweltwirtschaftspreises ist für November 2022 geplant.
Die goFLUX-App ermöglicht, Fahrgemeinschaften für regionale Strecken zu bilden. Ihr Algorithmus sorgt für ein dichtes Fahrtennetz, legt Ein- und Ausstiegspunkte fest und rechnet automatisch ab. Unternehmen können die App über eine Speziallizenz ihren Angestellten zur Verfügung stellen und Zusatzfunktionen nutzen. Weitere Schnittstellen wie jene zur ÖPNV-App des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg sind in Planung.
Mit dem Ziel, die Lieferketten in der Mode- und Textilindustrie transparent zu machen, entwickelte retraced eine digitale Plattform, die es ermöglicht, alle an der Kleiderherstellung Beteiligten zu vernetzen und Prozesse zu digitalisieren. Unternehmen können damit unter anderem Daten erfassen und einsehen, Risiken vorhersehen und ihre Lieferketten nach sozialen und ökologischen Aspekten optimieren.
Mit seiner selbst entwickelten PerfluorAd-Technologie befreit das Unternehmen Ab-, Grund- und Löschwasser von gesundheitsgefährdenden per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS). Das dabei eingesetzte Fällmittel ist biologisch abbaubar und ermöglicht, den Materialeinsatz von Aktivkohle und Ionenaustauscherharzen um rund 90% zu reduzieren. Bei der Behandlung fallen zudem nur geringe Reststoffmengen an.
Die AquaWand, eine mobile und schnell aktivierbare Hochwasser-Schutzwand, brachte dem Unternehmen bereits den Effizienz-Preis NRW. Die recycelbare Konstruktion aus Planen, Netzen und Stahl wird am Einsatzort gelagert, nicht sichtbar und im Bereitschaftsmodus. Sie beugt bei Hochwässern Überschwemmungen vor und verhindert, dass aus Industrieanlagen austretende Giftstoffe Wasser kontaminieren.
Everwave beseitigt Plastikmüll aus Gewässern: Während seine passiven Plattformsysteme in Flüssen schwimmenden Müll ableiten und einlagern, entfernen die aktiven Müllsammelboote KI-gesteuert größere Müll-Hotspots in der Umgebung, bis zu 20 Tonnen pro Tag. Das Unternehmen engagiert sich zudem im Bereich der Umweltbildung und arbeitet aktuell an Re- und Upcycling-Lösungen für das eingesammelte Plastik.
Das Unternehmen entwickelte eine biointensive, humusaufbauende Anbaumethode für Gemüse. Die Böden werden dabei ausschließlich mit Handgeräten bearbeitet und mit Grünschnittkompost gedüngt. Ein selbstentwickeltes Substrat dient als Torfersatz. Versorgt werden mit dem angebauten Gemüse 80 Familien. Das Know-how um den biointensiven Anbau gibt die Humuswerkstatt mit eigenen Bildungsangeboten weiter.
Die Hard- und Softwarelösung von Lumoview vereinfacht die energetische Sanierung von Gebäuden, indem sie in nur zwei Sekunden alle Raumdaten erfasst, die für die Detektion von Wärmebrücken erforderlich sind. Die Daten sind nahtlos in digitale Gebäudemanagement-Systeme übertragbar und ermöglichen ein 360°-Wärmebildmodell. Über dessen Funktion hinaus ist auch das recycelbare Gerät nachhaltig konzipiert.
Die Mendener Präzisionsrohr GmbH nimmt alte Wärmetauscherrohre zurück und verarbeitet diese zu neuwertigen Produkten. Dadurch sinkt der Bedarf an Kupfer, Zink und Nickel aus dem Tagebau bzw. der energieaufwändigen Aufbereitung. Künftig will die MPG alle benötigten Rohstoffe aus Altware gewinnen und einzelne Komponenten an die Hersteller zurückführen. Bis 2030 sollen alle Produkte klimaneutral sein.
Plastic2Beans leistet innovative Entwicklungsarbeit: Das Unternehmen vermittelt Recycling-Technologien, Fachwissen und Kontakte nach Äthiopien, um die Kunststoffindustrie des Landes nachhaltiger zu gestalten. Im Gegenzug erhält Plastic2Beans hochwertigen Kaffee für den Vertrieb in Deutschland, der nicht auf Plantagen, sondern in Wäldern, pestizidfrei und unter fairen Bedingungen produziert wird.
Die Soliterm Group produziert, installiert und wartet Parabolrinnenkollektoren für die solarthermische Erzeugung solarer Wärme und Kälte. Durch die starke Lichtkonzentration erzielt dieser Kollektortyp besonders hohe Temperaturen. Zugleich ist der Wasserbedarf aufgrund der kleinen Absorberfläche nur sehr gering. Damit einher geht auch eine Gewichtsreduktion, die etwa dem Transport zugutekommt.
