Münsters Hauptkläranlage im Stadtteil Coerde bekommt eine vierte Reinigungsstufe. Mit dem Ausbau der 1975 erbauten und 1992 erweiterten Abwasseraufbereitungsanlage kann die Stadt künftig noch mehr Abwasser behandeln und obendrein Mikroschadstoffe wie Medikamentenrückstände und Mikroplastik besser herausfiltern. 35 Millionen Euro des 115-Millionen-Projekts steuert die NRW.BANK aus dem ResA-Programm („Ressourceneffiziente Abwasserbeseitigung NRW“) des Landes bei.

7 Männer bei der Übergabe eines Förderbescheids vor einer Seenlandschaft
Vertreter der NRW.BANK und des NRW-Umweltministerium übergaben der Stadt Münster Ende Oktober gemeinsam den Förderbescheid für den Ausbau von Münsters Hauptkläranlage.

Nach der Übergabe des Förderbescheids durch das NRW-Umweltministerium und die NRW.BANK Ende Oktober 2021 konnte die Bezirksregierung Münster jetzt den Startschuss für den Ausbau der Hauptkläranlage in Münster-Coerde geben. Die ersten Ausschreibungen laufen. Der erste Spatenstich soll Ende 2022 erfolgen. Im Jahr 2025 soll der Ausbau der teils in die Jahre gekommenen Abwasseraufbereitungsanlage aller Voraussicht nach abgeschlossen sein.

Anforderung an Abwasserreinigung sind gestiegen

„Die Bevölkerung und Wirtschaft in Münster wächst. Kläranlagen müssen dadurch immer mehr leisten“, sagt Gabriela Pantring, Vorstandsmitglied der NRW.BANK. „Die bisher eingesetzte Klärtechnik kommt dabei mitunter an ihre Grenzen. Deshalb freuen wir uns, im Sinne des Gewässerschutzes die Erweiterung der Kläranlage in Münster-Coerde unterstützen zu können.“

Mit moderner Klärtechnik zu besserer Wasserqualität

Schon heute werden täglich in der im Europareservat Rieselfelder Münster gelegenen Großkläranlage durchschnittlich 60.000 Kubikmeter Abwasser gereinigt. 42 Stunden ist das Wasser in der Anlage unterwegs, bevor es geklärt in die Ems fließt. Durch die wachsende Bevölkerung und Wirtschaft in Münster sowie die gestiegenen gesetzlichen Anforderungen an die Reinigung von Abwasser war die Runderneuerung der Kläranlage notwendig geworden. Nach ihrer Erneuerung wird die Anlage nicht nur mehr Abwasser aufbereiten können, sondern auch verbesserte Filterfähigkeiten zur Reduzierung von Mikroschadstoffen aufweisen. Ziel ist es, die Gewässerökologie in der Aa und der Ems zu verbessern.  

Förderprogramm für abwassertechnische Infrastruktur

Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf insgesamt 115 Millionen Euro. 70 Prozent finanziert die Stadt Münster aus eigenen Mitteln. 30 Prozent der Investitionssumme erhält die Kommune als Zuschuss aus dem ReSA-Programm („Ressourceneffiziente Abwasserbeseitigung NRW“), der über die NRW.BANK bereitgestellt wird.

Die Hauptkläranlage in Coerde (Münster) aus der Vogelperspektive
Die Hauptkläranlage in Münster-Coerde rüstet technisch auf, um Mikroschadstoffe wie Arzneimittelrückstände und Mikroplastik aus dem Abwasser filtern zu können. Die NRW.BANK unterstützt das Projekt mit 35 Millionen Euro.