In Zeiten von Pandemie und Distanzunterricht stand das Bildungssystem in NRW mehr denn je vor großen Herausforderungen. Binnen weniger Tage musste digital gedacht und gearbeitet werden – schon für Schulen mit nicht beeinträchtigten Kindern eine Mammutaufgabe. In einer Einrichtung wie der LVR-Gerricus-Schule in Düsseldorf, in der hörgeschädigte Schülerinnen und Schüler in besonderem Maße auf visuelles Lernen angewiesen sind, mussten noch dringender Lösungen her. Das Engagement zweier Mitarbeiterinnen der Schule und eine Spende der NRW.BANK konnten helfen.

Ein Schüler bedient einen Tablet-Computer mit geöffneter Lern-App
Für 20 Schülerinnen und Schüler an der LVR-Gerricus-Schule in Düsseldorf gehört das iPad inzwischen mit in die Schultasche wie das Federmäppchen und die Pausenbanane.

Wie unterrichtet man Kinder, die mehr oder weniger eingeschränkt oder auch gar nichts hören können, auf Distanz? Mit dieser Frage sahen sich Schulleiter Martin Schmidt und sein Team konfrontiert, als der Lockdown die Zeichen auf Homeschooling stellte. Eine schwierige Situation für Kinder und die Lehrerschaft. Deshalb wandten sich Schulsozialarbeiterin Ruth Melchior und Lehrerin Annika Löbe im Namen des Fördervereins der Schule mit einem Spendenaufruf an Düsseldorfer Unternehmen und Institutionen. Gesucht wurden Laptops, Tablets oder finanzielle Mittel zur Anschaffung dieser digitalen Bildungshelfer. Mit Erfolg: „Die Spendenbereitschaft, die uns begegnet ist, hat uns positiv überrascht. Allein dank der großzügigen Unterstützung der NRW.BANK konnten wir 33 iPads anschaffen und somit alle Fünftklässlerinnen und Fünftklässler ausstatten,“ erinnert sich Ruth Melchior. Mitinitiatorin Annika Löbe ergänzt: „Mithilfe der iPads können wir mit den Kindern nun auch auf Distanz Unterrichtsinhalte gut visualisieren. Darüber hinaus können sich die Kinder in „lehrerfreien“ Klassenchats frei austauschen. So erfüllen die iPads einen weiteren kommunikativen Zweck.“

Krise als Chance

An der LRV-Gerricus-Schule lernen mehr als 200 Kinder mit unterschiedlichsten Förderbedarfen zusammen. Hier ist man sich bewusst darüber, dass im Lockdown nicht nur Negatives lag: „Wir sind sehr zufrieden mit der pandemiebedingten Digitalisierung. Die angeschafften iPads eröffnen uns ganz neue Möglichkeiten. Die Bearbeitung digitaler Arbeitsblätter, das Drehen von Videos und der Einsatz spezieller Apps für Hörgeschädigte machen einen effizienten Distanzunterricht erst möglich, bereichern aber auch den Präsenzunterricht ungemein. Es ist einfach schön zu sehen, wie die Schülerinnen und Schüler die Chancen der Digitalisierung annehmen und wie sie mit den neuen Möglichkeiten Tag für Tag wachsen. Auch Dank der großen Spendenbereitschaft profitieren unsere Schülerinnen und Schüler vom digitalen Wandel,“ zieht Schulleiter Martin Schmidt eine erste Bilanz.

10.000 Euro, die Großes bewirken

Die NRW.BANK reagierte auf den Hilferuf der Schule mit einer Spende von insgesamt 10.000 Euro zur Anschaffung der iPads. „Gesellschaftliches Engagement ist für uns nicht nur eine Worthülse, es wird von uns gelebt. Nach intensiver Prüfung der Anfrage freuen wir uns etwas dazu beigetragen zu haben, gerade benachteiligten jungen Menschen bestmögliche Bildungsbedingungen zu ermöglichen. Und natürlich ist es schön zu hören, dass Kinder, Eltern und Lehrerschaft so begeistert von der neuen Anschaffung sind,“ erklärt Caroline Fischer, Leiterin Unternehmenskommmunikation der NRW.BANK.

Stand: 11. November 2021