Zur Getränkegruppe Hövelmann gehören Marken wie Rheinfels Quelle und Sinalco. Im Jahr 2003 nahm das Duisburger Familienunternehmen eine neue Anlage für umweltfreundliche Mehrwegflaschen in Betrieb. Damit konnte Hövelmann seine Marktposition ausbauen und gleichzeitig Arbeitsplätze sichern. Die NRW.BANK förderte die Finanzierung und war später an einer weiteren nachhaltigen Investition beteiligt.

Edmund Skopyrla, Geschäftsführer der Getränkegruppe Hövelmann, mit einem Mitarbeiter.
Edmund Skopyrla, Geschäftsführer der Getränkegruppe Hövelmann, mit einem Mitarbeiter.

Mit der 2003 neu gebauten Abfüllanlage wollte das Familienunternehmen Hövelmann vor allem den Absatz von Getränken ihrer Marke Sinalco steigern. Die traditionsreiche Limonade war in den 1990er Jahren ins Portfolio der Getränkegruppe mit Sitz in Duisburg-Walsum gekommen. Doch wegen zu geringer Abfüll- und Produktionskapazitäten stagnierte der Absatz. Schon damals überwog bei Hövelmann der Anteil von Mehrweg- gegenüber Einwegflaschen. Für seine Sinalco-Offensive entschied sich das Unternehmen für eine neue Anlage mit umweltfreundlichen PET-Mehrwegflaschen. Nach deren Inbetriebnahme stieg der Ausstoß an Sinalco innerhalb weniger Jahre von 300.000 Hektolitern auf 1,5 Millionen Hektoliter.

 

Zuschuss und Darlehen von der NRW.BANK

„Das war der Push, den wir uns erhofft hatten, damit konnten wir unsere Marktposition ausbauen“, sagt Edmund Skopyrla, Geschäftsführer der Getränkegruppe Hövelmann, die übrigens genauso alt ist wie die Marke Sinalco. Beide haben ihren Ursprung im Jahr 1905. Die Investition des Jahres 2003 gehörte zu der bis dato höchsten in der Firmengeschichte. Sie betrug rund 33,6 Millionen Euro. Das Geld floss nicht nur in neue Abfüll-, Produktions- und Lagerhallen, sondern auch in neue Kisten und Flaschen, um den Mehrweg-Kreislauf in Bewegung zu halten. Die NRW.BANK förderte die Investition mit insgesamt 14,36 Millionen Euro. Dabei handelte es sich um einen Zuschuss aus dem Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm in Höhe von 1,86 Millionen Euro und einen Förderkredit aus dem Landesumweltprogramm über 12,5 Millionen Euro.

 

Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen

Hövelmann expandierte und investierte zu einer Zeit, in der das Ruhrgebiet den Strukturwandel immer stärker zu spüren bekam. So war auch die Zukunft der Zeche Walsum, des damals größten Arbeitgebers im Duisburger Norden, ungewiss. Mit dem Zuschuss aus dem Wirtschaftsförderungsprogramm verpflichtete sich Hövelmann zum Erhalt vorhandener und der Schaffung neuer Arbeits- und Ausbildungsplätze.

Die Zeche hat mittlerweile lange geschlossen, und auch andere Unternehmen sind nicht mehr vor Ort. Hövelmann ist nun der größte Arbeitgeber im Stadtteil, der auch für regionale Handwerksbetriebe und Zulieferer eine wichtige Rolle spielt. Zu der Getränkegruppe zählen aktuell auch Römerwall, Burgwallbronn und Staatl. Fachingen. Das Unternehmen beschäftigt über alle Standorte hinweg insgesamt rund 630 Mitarbeiter und gehört in Deutschland zu den zehn größten Mineralbrunnen. „Ohne die Investitionen im Jahr 2003 hätte unser Unternehmen diese positive Entwicklung nicht nehmen können“, sagt Hövelmann-Geschäftsführer Edmund Skopyrla. „Und die Investitionen waren wiederum nur mit der öffentlichen Förderung der NRW.BANK möglich.“

Das Duisburger Familienunternehmen füllt gut 80 Prozent seiner Getränke in Mehrwegflaschen ab.
Das Duisburger Familienunternehmen füllt gut 80 Prozent seiner Getränke in Mehrwegflaschen ab.

Ressourcenschonend und energieeffizient

Das Duisburger Familienunternehmen hat den Anspruch, wirtschaftlichen Erfolg mit nachhaltigem Handeln zu verbinden. Das Unternehmen erhielt für seine Mehrweggebinde schon einige Male den Mehrweg-Innovationspreis der Deutschen Umwelthilfe. Gut 80 Prozent seiner Getränke füllt Hövelmann in Mehrwegflaschen ab. Zudem wurden gerade in den letzten Jahren verstärkt Investitionen in die Effizienzsteigerung getätigt. An seinem Standort Walsum deckt Hövelmann 40 Prozent seines Energieverbrauchs über ein eigenes Blockheizkraftwerk ab.

Bei einem weiteren Effizienz-Projekt war wiederum die NRW.BANK beteiligt. Im Jahr 2017 wurde in Walsum ein vollautomatisiertes Hochregallager für ca. 52.800 Paletten-Stellplätze in Betrieb genommen. Dadurch konnten auf dem Betriebsgelände 34 Prozent Energie eingespart werden. Die umfangreichen Bau- und Umstrukturierungsmaßnahmen kosteten rund 46 Millionen Euro. Die NRW.BANK förderte die Investition im Rahmen einer Konsortialfinanzierung gemeinsam mit der Deutschen Leasing AG mit einem Darlehen in Höhe von 12,5 Millionen Euro aus dem KfW-Energieeffizienzprogramm. Konsortialfinanzierungen werden vor allem bei großen Vorhaben mit hohem Finanzbedarf eingesetzt. Dabei teilen sich mehrere Banken gemeinsam die Gesamtfinanzierung und das Risiko.

 

  • 1,5 Millionen Hektoliter Ausstoß an Sinalco durch neue Abfüllanlage

  • 630 Mitarbeiter deutschlandweit

  • Unter den zehn größten Mineralbrunnen in Deutschland

  • 40 Prozent des Energieverbrauchs wird über ein eigenes Blockheizkraftwerk abgedeckt

  • Insgesamt 26,86 Mio. Euro Förderung durch die NRW.BANK seit 2003

Stand 18. Juli 2022

Zur Website: www.rheinfelsquellen.de