Die Seppeler Gruppe schützt Stahl effizient vor Korrosion. Damit auch die damit verbundenen Verfahren noch effizienter werden, investierte das Unternehmen mit Hauptsitz in Rietberg im Kreis Gütersloh  in eine neue Produktionsstraße der Feuerverzinkung Osnabrück am Standort Westerkappeln. Unterstützt wurde das Unternehmen durch das Förderprogramm NRW.BANK.Effizienzkredit.

Produktionsstraße der Feuerverzinkung: Stahlträger werden in ein Becken mit einer Flüssigkeit getaucht
Produktionsstraße der Feuerverzinkung Osnabrück in Westerkappeln

Vom Autoanhänger über Schlosser- und Schmiedematerial, Windkraftanlagen und Zaunanlagen bis hin zur guten alten Milchkanne – alle diese Gegenstände bekommen im Laufe ihres Herstellungsprozesses eine Feuerverzinkung, die sie vor Rost und Korrosion schützt. Das Unternehmen Seppeler ist Spezialist für dieses Verfahren. 1917 von Eduard Seppeler als Konstruktionsbüro für die Flugindustrie gegründet, hat sich Seppeler zu einem flexiblen Unternehmensverbund für Feuerverzinkung, Beschichtung, Behältertechnik und die Fertigung von Gitterrosten entwickelt. Knapp 1.500 Mitarbeiter arbeiten an 15 Standorten in Deutschland und Polen für internationale Konzerne, den Mittelstand bis hin zum Endkunden.

Am Standort Westerkappeln ist eine völlig neue Produktionsstraße entstanden. 3,7 Millionen Euro betrug die Gesamtinvestition. Zwei Millionen konnten mithilfe des Programms NRW.BANK.Effizienzkredit finanziert werden. Über die Hausbank stellte die mittelständische Unternehmensgruppe dafür einen Antrag bei der NRW.BANK. Der Effizienzkredit zeichnet sich durch eine hohe Zinssubventionierung aus. Gefördert werden zum Beispiel neue Maschinen, bei denen bei der Herstellung der gleichen Produkte und Stückzahlen der Stromverbrauch um mindestens 20 Prozent gegenüber vorher gesenkt wird. Ein externer Gutachter prüft, ob die neue Produktionsstraße die Förderrichtlinien zur Vergabe dieses Kredits erfüllt.

Das Ergebnis übersteigt sogar die Vorgaben des Effizienzkredits. „Der Gasverbrauch hat sich um 25 Prozent reduziert und die Gesamtersparnis nach dem Umbau liegt bei 26 Prozent“, bilanziert Ingenieur und Projektleiter Oliver Brinkhaus. Für das Feuerverzinkungsunternehmen ist der Gasverbrauch pro verzinkter Tonne eine wichtige Kennzahl, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Geschlossene Kreisläufe sichern Nachhaltigkeit

Doch um diese Ersparnis zu erreichen, waren viele Umbaumaßnahmen notwendig. Wo vorher offen acht Säurebäder in der Halle standen, sind sie nun durch ein Dach und Wände vom restlichen Raum abgetrennt. Entstanden ist so eine Halle in der Halle mit dem Vorteil, dass keine Wärme mehr verloren geht. Erneuert wurde auch der gewaltige Kessel, einer der tiefsten Verzinkungskessel Deutschlands. Seine Größe ermöglicht eine Verzinkung von Bauteilen mit Stückgewichten von bis zu 4.000 Kilogramm. Ebenfalls neu ist der Ofen, der mit einer Wärmerückgewinnungsanlage verbunden ist. Diese Wärme wird nun für den Trockenkanal genutzt, die Restwärme für die Vorbehandlung. „Wir nutzen die Hitze maximal in einem geschlossenen Kreislauf aus. Auch die Säure wird aus der Atmosphäre gefiltert, gesammelt und wieder zugeführt“, erklärt Brinkhaus.

Die neue Anlage ist nach dem Umbau besser ausgelastet, die Durchlaufzeiten für die Kunden konnten optimiert werden. Auch hinsichtlich der Güte der Oberflächen und der Reduzierung der Abfallprodukte punktet die neue Anlage. Der NRW.BANK.Effizienzkredit trug maßgeblich mit dazu bei, dass der Leitspruch „Seppeler – Bei uns klappt's" auch 100 Jahre nach Firmengründung nicht nur weiterhin umgesetzt wird, sondern die Produktion auch energieeffizient ist. Ein wichtiger Wettbewerbsfaktor, denn Energie- und Rohstoffkosten werden auch zukünftig Preissteigerungen unterliegen. Dadurch werden Investitionen in die Effizienz immer wichtiger. 

Stand: 13. Februar 2020

Zur Internetseite der Seppeler Gruppe

NRW.BANK.Effizienzkredit

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