Mikroskopisch kleine Gasblasen und die Umwelt beschäftigen Roland Damann, Inhaber und Geschäftsführer der enviplan Ingenieurgesellschaft mbH, bereits seit über 30 Jahren. In den 1980er-Jahren konstruierte er ein Gerät, um Sauerstoff mit Wasser zu vermischen und bahnte damit den Weg für die sogenannte Mikroflotation, heutzutage ein Standardverfahren in der Abwasserbehandlung. Mittlerweile hat enviplan insgesamt 280 Mikroflotationsanlagen konstruiert, die in 50 Ländern betrieben werden. Um professionell vorbereitet in die Finanzierungsgespräche für den Ausbau inländischer Kapazitäten zu gehen, ließ er sich im Rahmen des Programms NRW.BANK.Finanzierungsbegleitung beraten.

Roland Damann, Geschäftsführer der enviplan Ingenieurgesellschaft mbH, an seinem Schreibtisch
Roland Damann

Die mikroskopisch kleinen Luftblasen, die bei der Mikroflotation entstehen, reichern nicht nur das Wasser mit Sauerstoff an, sie lagern sich auch an Schmutz- und Feststoffpartikeln an. Deshalb rüstet enviplan heute mit dieser Technik Anlagen aus, die ohne chemische Zusätze klares Abwasser erzeugen und ultrafeine Schmutzteilchen entfernen. Zudem entstehen bei diesem Verfahren Schlämme, die einen hohen Gehalt an organischen Kohlenstoffen aufweisen – ein „Rohstoff“ für Biogasanlagen. Dieses Verfahren wird in Kläranlagen, in der industriellen Produktion, in Lebensmittelbetrieben und sogar auf Kreuzfahrtschiffen eingesetzt. Im Jahr 2012 erhielt das Unternehmen dafür den Innovationspreis des Netzwerks Zenit e.V.

„Wir standen schon oft vor der Frage, wie unser Unternehmen weiter gesund wächst und wir gleichzeitig unabhängig bleiben. Mehr als einmal konnten wir unfreundliche Übernahmen nur mit viel Aufwand abwehren“, erklärt Roland Damann. Unterstützung fand er durch das Programm NRW.BANK.Finanzierungsbegleitung, auf das er bei einer Veranstaltung der NRW.BANK aufmerksam wurde. Nach einem Beratungstermin prüfte das NRW.BANK-Team des Beratungscenters Wirtschaftsförderung intensiv den „Masterplan 2020“ von enviplan sowie die Jahresabschlüsse und Zahlen der Unternehmensgruppe mit dem „kritischen“ Blick einer Bank.

Schwachstellen diskutiert

Den Beratern wurde schnell bewusst, wieviel Potenzial in diesem Unternehmen steckt. Mit Roland Damann wurden die Schwachstellen in den Unternehmensunterlagen diskutiert und ihm darüber hinaus Fördermöglichkeiten vorgeschlagen. Wesentliche Knackpunkte waren, wie das Unternehmen von Außenstehenden wahrgenommen wird, welche Ziele es verfolgt und wie diese erreicht werden sollen. „Die Mitarbeiter der NRW.BANK gingen pragmatisch und ehrlich mit uns um. Sie fragten uns zum Beispiel: Sie wissen doch, wo sie hinwollen, warum sagen Sie es nicht?! Und einige unserer Planungen haben wir für die Banken viel zu detailverliebt dargestellt“, berichtet Roland Damann.

Durch den Beratungsprozess schärften Roland Damann und sein Team deutlich ihre Zielorientierung. „Wir haben gelernt, die Sprache der Banken zu verstehen und auch selbst zu sprechen“, so Damann. „Außerdem entwickelten wir das nötige Selbstbewusstsein, nicht als Bittsteller, sondern als Partner in Finanzierungsgesprächen aufzutreten.“

Erweiterung geplant

Im Rahmen der NRW.BANK.Finanzierungsbegleitung riet die NRW.BANK-Mitarbeiter Roland Damann, weitere externe Spezialisten für die technische und betriebswirtschaftliche Planung mit ins Boot zu nehmen. Einige Schritte sind bereits gemacht. Zum Beispiel wurden enviplan und die Schwestergesellschaft F. J. Damann GmbH & Co. KG konsolidiert, um die Kapitalverhältnisse und den Produktionsverbund noch genauer abzubilden. Außerdem werden die Produktionskapazitäten des Unternehmens erweitert. „Für die Finanzierung der Investition auf dem Nachbargrundstück lassen wir uns direkt von der NRW.BANK beraten, auch im Hinblick auf Förderprogramme“, so Roland Damann. Das Wachstum wird ansonsten über die Vergabe von Lizenzen für die weltweit geschützten Marken realisiert.

Roland Damann schätzt besonders, dass der Kontakt mit dem NRW.BANK-Team so offen und ehrlich ist: „Wenn wir die Beratung durch die NRW.BANK.Finanzierungsbegleitung nicht hätten, würden wir nicht da stehen, wo wir heute sind.“

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Stand: 26. Januar 2021