Düsseldorf/Münster, 3. Juli 2025 

Im Juni hat sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima den vierten Monat in Folge und zum fünften Mal in diesem Jahr aufgehellt. Der Konjunkturindikator erreichte den höchsten Stand seit Juli 2024. Im längerfristigen Vergleich bewegt er sich aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Für den Indikator werden im Auftrag der NRW.BANK monatlich 1.500 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und ihren Geschäftserwartungen befragt.

„Auch wenn für die nordrhein-westfälische Wirtschaft weiterhin Unsicherheiten bestehen, deutet der kontinuierliche Stimmungsanstieg in den Umfragewerten darauf hin, dass die konjunkturelle Talsohle durchschritten ist“, sagt Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK. „Als Stütze für die Konjunktur erweisen sich sowohl die expansive Fiskalpolitik als auch die gesunkenen Zinsen.“

In Zahlenwerten verbesserte sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im Juni deutlich um 2,6 auf -8,4 Punkte. Zurückzuführen war das Plus vor allem auf die Geschäftserwartungen. Der entsprechende Umfragewert legte um 4,6 Zähler auf -8,3 Punkte zu. Auch ihre aktuelle Geschäftslage bewerteten die Unternehmen besser als zuvor, allerdings stieg der Wert hier nur leicht um 0,5 auf -8,5 Saldenpunkte.

Bauhauptgewerbe: Höchster Stand seit über drei Jahren
Im Bauhauptgewerbe setzte sich die Aufwärtsbewegung der vergangenen Monate fort. Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima stieg um 8,2 auf -8,4 Saldenpunkte und erreichte damit den höchsten Wert seit Februar 2022. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen verbesserten sich im Juni. Einer der Gründe: Immer mehr Bauunternehmen in Nordrhein-Westfalen rechnen mit einer Verbesserung ihres Auftragsbestandes in den nächsten Monaten.

Dienstleistungen: Deutlich bessere Geschäftserwartungen
Ebenfalls stark hat sich der Indikator im Juni im Dienstleistungssektor aufgehellt, und zwar um 7,6 auf +0,4 Saldenpunkte. Die befragten Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage etwas besser. Ihre Geschäftserwartungen korrigierten sie sogar deutlich nach oben. Letzteres gilt vor allem für unternehmensnahe Dienstleistungen wie die Logistik oder die Branche „Information und Kommunikation“.

Industrie: Plus in der Chemie, Minus in der Nahrungsmittelindustrie
Auch im Verarbeitenden Gewerbe hat sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima verbessert. Der Umfragewert stieg von -19,6 auf -18,0 Punkte. Besonders stark war das Stimmungsplus in der landesweit bedeutenden Chemischen Industrie, während sich das Geschäftsklima in der Nahrungsmittelindustrie eintrübte. Insgesamt blickten die befragten Industrieunternehmen hoffnungsvoller auf die kommenden Monate. Auch wenn die Auftragslage weiterhin schlecht ist. Demgegenüber waren sie im Juni unzufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage.

Handel: Gute Umsätze
Einzig im Handel trübte sich das Geschäftsklima im Juni ein, um 0,9 auf ‑24,7 Saldenpunkte. Die Handelsunternehmen zeigten sich aufgrund guter Umsätze zwar etwas zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Allerdings nahm ihre Skepsis bei den Geschäftserwartungen für das nächste Halbjahr zu.

Die Grafik zeigt die historische Entwicklung des NRW.BANK.ifo-Geschäftsklimas.
Im Juni 2025 hellte sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima den vierten Monat in Folge auf, das Niveau bleibt aber weiterhin niedrig.
  1. NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima Juni 2025: Stimmung in NRW-Unternehmen so gut wie seit fast einem Jahr nicht mehr

    Im Juni hat sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima den vierten Monat in Folge und zum fünften Mal in diesem Jahr aufgehellt. Der Konjunkturindikator erreichte den höchsten Stand seit Juli 2024. Im längerfristigen Vergleich bewegt er sich aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Für den Indikator werden im Auftrag der NRW.BANK monatlich 1.500 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und ihren Geschäftserwartungen befragt.

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Hintergrund

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ist ein Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Im Auftrag der NRW.BANK werden monatlich über 1.500 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen zu ihrer aktuellen wirtschaftlichen Situation sowie ihren Zukunftsaussichten befragt. Die Ergebnisse analysiert und veröffentlicht die NRW.BANK monatlich.

NRW.BANK – Förderbank für Nordrhein-Westfalen

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. In enger Partnerschaft mit ihrem Eigentümer, dem Land NRW, trägt sie dazu bei, dass Mittelstand und Gründungen gestärkt, bezahlbarer Wohnraum geschaffen und öffentliche Infrastrukturen verbessert werden. Die NRW.BANK bietet Menschen, Unternehmen und Kommunen in NRW passgenaue Finanzierungs- und Beratungsangebote. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit Finanzierungspartnerinnen und -partnern, insbesondere allen Banken und Sparkassen, zusammen. Um die Transformationsprozesse zu verstärken, setzt sie gezielte Förderimpulse – hin zu einem nachhaltigen, klimaneutralen und digitalen NRW.

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Caroline Fischer

  • Pressesprecherin
  • Leiterin Unternehmenskommunikation