Düsseldorf/Münster, 30. Januar 2023

Bei der Wirtschaft im Ruhrgebiet zeigen sich positive Entwicklungstendenzen. Vor allem die Dienstleistungsbranche hat sich als Konjunkturstütze erwiesen. Auch bei Unternehmensgründungen liegen einzelne Gebiete des Ruhrgebiets mittlerweile in der Spitzengruppe in Nordrhein-Westfalen. Diese Erkenntnisse hat jetzt die NRW.BANK in ihrem „Regionalwirtschaftlichen Profil“ veröffentlicht.

„Man merkt im Ruhrgebiet deutlich die Transformation vom produzierenden Gewerbe hin zum Dienstleistungszentrum in NRW. Der Strukturwandel wirkt“, erklärt Claudia Hillenherms, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK. „Der positive Trend in der Metropole Ruhr spiegelt sich auch in der Gründerszene wider: So ist die Stadt Essen für Jungunternehmer äußerst attraktiv. Essen belegt bei Neugründungen zwischenzeitlich nach Düsseldorf und Köln Platz drei der Städte in Nordrhein-Westfalen.“ Hilfreich sind hier der gute Ruf Essens als Medizinstandort, die räumliche Nähe zu wichtigen Industrie-Unternehmen, die Aktivitäten des Gründerfonds Ruhr sowie die Gründungsberatung für Studierende an der Universität. Insgesamt gab es in der Metropole Ruhr zuletzt 21,4 Gründungen je 10.000 Einwohner (NRW: 23,5 Gründungen).

Das Ruhrgebiet hat den langjährigen Wachstumsrückstand zum gesamten Bundesland etwas wettmachen können. Während im Corona-Jahr 2020 das Bruttoinlandsprodukt (BIP) landesweit um 3,0 Prozent nachließ, schrumpfte das BIP pro Kopf im Ruhrgebiet nur um 2,6 Prozent. In den zwei vorherigen Jahren wurden zudem solide Wachstumsraten von 2,0 bzw. 4,5 Prozent erwirtschaftet, was ebenfalls besser als der Landesschnitt (1,8 bzw. 3,5 Prozent) war.

Nichtsdestotrotz steht die Wirtschaftsregion bei einigen Indikatoren noch vor Herausforderungen. So erreicht der Wohlstand, gemessen am BIP pro Kopf, nur 85 Prozent des NRW-Durchschnitts. In keiner anderen Region ist zudem die Arbeitslosen­quote (9,7 Prozent) höher. Hintergrund ist der Strukturwandel, der das produzierende Gewerbe im Ruhrgebiet besonders hart getroffen hat. Aber die aktuellen Zahlen zur regionalen Bruttowertschöpfung deuten darauf hin, dass der Strukturwandel weit fortgeschritten ist.

Mittlerweile dominiert in der Region die Dienstleistungsbranche. Diese machte 2020 rund 74,9 Prozent an der Wertschöpfung aus – und damit zwei Prozentpunkte mehr als in ganz NRW. Vor allem die Bereiche öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit sind überdurchschnittlich ausgeprägt.

Mit den „Regionalwirtschaftlichen Profilen“ der NRW.BANK erhalten Investoren, Unternehmer und kommunale Entscheidungsträger hilfreiche Informationen für ihre jeweilige strategische Ausrichtung. Neben der Wirtschaftsregion Metropole Ruhr – hierzu zählen die Städte Duisburg, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Herne, Dortmund, Hagen und Hamm sowie die Kreise Wesel, Recklinghausen, Ennepe-Ruhr und Unna – analysiert die NRW.BANK regelmäßig auch die Wirtschaftsregionen Aachen, Bergisches Städtedreieck, Düsseldorf, Köln/Bonn, Münsterland, Niederrhein, Ostwestfalen-Lippe und Südwestfalen.

Weitere Informationen und Download

  1. Presseinformation: Regionalwirtschaftliche Profile 2022: Ruhrgebiet macht Wachstumsrückstand wett

    Bei der Wirtschaft im Ruhrgebiet zeigen sich positive Entwicklungstendenzen. Vor allem die Dienstleistungsbranche hat sich als Konjunkturstütze erwiesen. Zudem werden mehr Unternehmen gegründet. Das zeigt das aktualisierte Regionalwirtschaftliche Profil.

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  2. NRW.BANK.Regionalprofil Metropole Ruhr 2022

    Wir stellen Ihnen die NRW.BANK Wirtschaftsregion Metropole Ruhr aus den Regionalwirtschaftlichen Profilen 2022 vor.

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Ausschnitt aus einem wirtschaftlichen Bericht, ein Finger zeigt auf eine Textstelle

Regionalwirtschaftliche Profile 2022

Alle regionalen Profile stehen unter www.nrwbank.de/regionale-wirtschaftsprofile zum Download bereit. Hier gibt es außerdem ein Profil für ganz NRW, das einen Vergleich der neun Wirtschaftsregionen miteinander ermöglicht.

 

Zu den Regionalwirtschaftlichen Profilen

NRW.BANK – Förderbank für Nordrhein-Westfalen

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. In enger Partnerschaft mit ihrem Eigentümer, dem Land NRW, trägt sie dazu bei, dass Mittelstand und Gründungen gestärkt, bezahlbarer Wohnraum geschaffen und öffentliche Infrastrukturen verbessert werden. Die NRW.BANK bietet Menschen, Unternehmen und Kommunen in NRW passgenaue Finanzierungs- und Beratungsangebote. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit Finanzierungspartnerinnen und -partnern, insbesondere allen Banken und Sparkassen, zusammen. Um die Transformationsprozesse zu verstärken, setzt sie gezielte Förderimpulse – hin zu einem nachhaltigen, klimaneutralen und digitalen NRW.

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