Düsseldorf/Münster, 18. November 2020

Die Gewinner des NRW.BANK.Kunstpreis 2020 – dotiert mit 33.000 Euro – stehen fest: drei Preise gingen nach Düsseldorf, einer nach Essen und einer nach Münster. Die Auswahl traf eine Jury aus Fachexperten sowie die Besucher der virtuellen Ausstellung aus insgesamt 24 nominierten Werken in vier Sparten.

„Die Förderung junger Menschen ist seit jeher Teil unseres Auftrags – das gilt für mutige Existenzgründer, aber auch für aufstrebende Kunstschaffende“, erklärt Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK. „Junge Kunst braucht und verdient unsere Förderung und Anerkennung jetzt mehr denn je. Deshalb loben wir auch in diesem Jahr den NRW.BANK.Kunstpreis aus – erstmals in digitaler Form.“

Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sagt: „Die Verleihung des NRW.BANK.Kunstpreises hat in diesem Jahr besonderes Gewicht. In Zeiten der pandemiebedingten Einschränkungen, die Künstlerinnen und Künstler besonders hart treffen, setzt die NRW.BANK mit der Preisverleihung ein Zeichen der Anerkennung, der Unterstützung und der Ermutigung.“

Der Preis wurde zum vierten Mal von der Förderbank für Nordrhein-Westfalen ausgelobt. Teilnehmen durften Studierende und Absolventen, deren Abschluss nicht länger als zwei Jahre zurücklag.

Der NRW.BANK.Kunstpreis wird jährlich ausgelobt an allen staatlichen Kunsthochschulen in NRW: die Kunstakademien Düsseldorf und Münster, die Folkwang Universität der Künste in Essen sowie die Kunsthochschule für Medien Köln. Die dazugehörige Ausstellung findet normalerweise im Wechsel in Düsseldorf und Münster statt.

Das Video der digitalen Preisverleihung sowie eine Übersicht über alle Kunstwerke finden Sie auf unserer Website unter: www.nrwbank.de/kunstpreis. 

Die virtuelle Ausstellung ist auch weiterhin geöffnet.

Die Gewinner:

Kategorie „Malerei und Grafik“
Melanie Höhn, Kunstakademie Düsseldorf, FÆNGSEL, 2020

Melanie Höhn setzt sich in ihrer Malerei immer wieder mit unterschiedlichen Formen von Räumen auseinander, dem körperlichen, dem architektonischen oder dem bildnerischen Raum und deren gegenseitigen Überblendungen. Das Werk „fængsel“, 2020, überzeugt in seiner bildnerischen Umsetzung, indem die verschiedenen, zart übereinander gelegten Bildschichten einen Bildraum suggerieren, der sich vielfach und labyrinthisch in erinnerte oder vorgeahnte Bildräume aufspaltet und das Auge doch in den evozierten Räumen gefangen bleibt.

Kategorie „Skulptur und Installation“
Kai Behrendt, Folkwang Universität der Künste in Essen, UNTITLED (LASER ETCHINGS), 2019

Kai Behrendt erweitert in seiner Arbeit „Untitled (Laser Etchings)“, 2019, das Medium der Fotografie. Gemäß des Apparatprogramms und der Fototechnik bearbeitet er seine Fotocollagen. Behrendt löst sie aus ihrem traditionellen Präsentationskontext und installiert sie im Raum. Es entstehen so neue Fotowelten in der Auseinandersetzung mit Kunst, Natur und Technik. Dabei interessieren ihn die fotografischen Materialitäten, Prozesse und Formen des Displays.

Kategorie „Foto und Medienkunst“
Leonore Müller, Kunstakademie Düsseldorf, NERVENREIZUNGEN, 2020

Leonore Müller blickt in der 29-minütigen Zweikanal-Videoarbeit „nervenreizungen“, 2020, schonungslos auf den häuslichen Alltag im Leben ihrer 94-jährigen, an Demenz leidenden Großmutter. In einfühlsamen, ruhigen Bildern zeigt sie, wie das familiäre und pflegerische Umfeld der Großmutter im Angesicht der fortschreitenden Krankheit zunehmend an die eigenen emotionalen und psychischen Grenzen gerät. In der Parallelmontage aus zwei Kameraperspektiven verbindet Müller auf der Bildebene Dokumentation und Reflektion, und zeichnet ein berührendes, privates wie gesellschaftliches Portrait zum Thema häuslicher Pflege und der in weiten Teilen der Öffentlichkeit tabuisierten Überforderung im Umgang mit Demenz.

Kategorie „Performance“
Sierra Diamond, Kunstakademie Münster, SARAH MIT H, 2020

Sierra Diamond gibt in ihrer Video-Performance „Sarah mit H“, 2020, Einblicke in die Arbeit bei einem ambulanten Betreuungsdienst, indem sie Objekte, Erzählungen und die Gesten beim Backgammonspiel miteinander verknüpft. Dabei überzeugt der Einsatz zunächst ganz einfach erscheinender Mittel. Der Künstlerin gelingt es durch das Zusammenbringen alltäglicher Gegenstände und persönlicher Geschichten, Einblicke in eine andere Welt zu geben. Erweitert wird das Ganze durch den Aspekt der Zeit und die sprachlichen Einschübe, die wie O-Töne wirken und eine große Nähe zu jenen erzeugen, über die berichtet wird.

Zusätzlich wurde der mit 3.000 Euro dotierte Publikumspreis an Luki von der Gracht von der Kunstakademie Düsseldorf mit der Performance-Rede CONFIDENCE IS CONTAGIOUS verliehen. Die Besucher der digitalen Ausstellung hatten die Möglichkeit für ihren Lieblingskünstler abzustimmen. Knapp 1.500 Website-Besucher nutzten diese Gelegenheit.

NRW.BANK – Förderbank für Nordrhein-Westfalen

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. In enger Partnerschaft mit ihrem Eigentümer, dem Land NRW, trägt sie dazu bei, dass Mittelstand und Gründungen gestärkt, bezahlbarer Wohnraum geschaffen und öffentliche Infrastrukturen verbessert werden. Die NRW.BANK bietet Menschen, Unternehmen und Kommunen in NRW passgenaue Finanzierungs- und Beratungsangebote. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit Finanzierungspartnerinnen und -partnern, insbesondere allen Banken und Sparkassen, zusammen. Um die Transformationsprozesse zu verstärken, setzt sie gezielte Förderimpulse – hin zu einem nachhaltigen, klimaneutralen und digitalen NRW.

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Caroline Fischer

  • Pressesprecherin
  • Leiterin Unternehmenskommunikation