Die NRW.BANK setzt ihre Nachhaltigkeitsstrategie auch im Kapitalmarktgeschäft um. Aufbauend auf ihrem nachhaltigen Fördergeschäft begibt sie Green und Social Bonds und ermöglicht Anlegerinnen und Anlegern, an Projekten mit besonderem ökologischem und sozialem Nutzen teilzuhaben. Damit schafft die Bank nachhaltige Erträge für ihre Investorinnen und Investoren.
Auch die Integration von Nachhaltigkeit in das Investment-Portfolio verfolgt die NRW.BANK seit Jahren konsequent und entwickelt diese stetig weiter.
NRW.BANK Green Bond und Social Bonds
Seit 2013 ist die Emission von Green Bonds fester Bestandteil der Refinanzierungsstrategie der NRW.BANK. Mithilfe grüner Anleihen werden klima- und umweltfreundliche Vorhaben in NRW (re-)finanziert. Das Green Bond-Programm orientiert sich an den ICMA Green Bond Principles (GBP). Das Green Bond Framework beschreibt den aktuell gültigen Rahmen und ermöglicht die marktgerechte Weiterentwicklung.
Im Hinblick auf eine verstärkte Förderung von nachhaltigen Vorhaben stellt die NRW.BANK ihren Fördernehmenden eine günstige Refinanzierung auf einer speziell dafür eingeführten zinsvergünstigten grünen Refinanzierungskurve – der NRW.BANK.Green Kurve – zur Verfügung. Die Voraussetzung für die Nutzung der vergünstigten grünen Refinanzierungskurve ist, dass die zu finanzierenden Fördervorhaben mindestens die Prüfkriterien der wesentlichen Beiträge gemäß EU-Taxonomie-Verordnung („Substantial Contributions“) erfüllen. Darüber hinaus wird die Ausrichtung an den betreffenden „Do No Significant Harm“ Kriterien (DNSH) sowie den sozialen Mindestgarantien („Minimum Social Safeguards“) auf einer „Best-effort“-Basis erwartet.
Soziale Anleihen (Social Bonds) sind seit dem Jahr 2020 ein weiterer Baustein im Kapitalmarktauftritt der NRW.BANK. Die ICMA Social Bond Principles bieten hier den formalen Rahmen. Mit ihren Sozialanleihen refinanziert die NRW.BANK Projekte zur Unterstützung der regionalen Wirtschaft sowie bezahlbaren Wohneigentums, sichert die Liquidität der Kommunen und leistet einen Beitrag zur Förderung von Bildung, Gesundheit und Pflege sowie Katastrophenschutz.
NRW.BANK Grüne Finanzierungen für Kommunen
Seit 2020 bietet die NRW.BANK nordrhein-westfälischen Kommunen Grüne Finanzierungen, um klimafreundliche Investitionen zu unterstützen. Die EU-Taxonomie ist Grundlage für Grüne Finanzierungen und legt fest, welche Investitionen finanziert werden können. Entsprechende Kredite erfüllen dadurch die Auswahlkriterien für eine Refinanzierung über NRW.BANK.Green Bonds.
Hiermit möchte die NRW.BANK den Kommunen die Möglichkeit zum Einstieg in das Segment der Grünen Finanzierungen bieten und den Zinsvorteil durch den grünen Finanzierungsmarkt an sie weitergeben.
Nachhaltigkeit im Investment-Portfolio
Im Rahmen ihres Kapitalmarktgeschäfts verfolgt die NRW.BANK eine konservative Investmentstrategie zur Generierung notwendiger Überschüsse. Diese werden für das Fördergeschäft, zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit der Bank auch im Sinne der Schaffung eigener, unverzinslicher Rücklagen sowie zur Unterhaltung des Bankbetriebs entsprechend der Festlegung in der quantitativen Geschäftsplanung eingesetzt.
Die NRW.BANK berücksichtigt bereits seit 2017 ESG-Aspekte (Umwelt, Soziales und Governance) in ihren Analyse- und Entscheidungsprozessen in ihrem Investment-Portfolio, um wesentliche ESG-Risiken des Gesamtportfolios auszuschließen und einen möglichst hohen Anteil des Portfolios mit positiver Nachhaltigkeitswirkung sicherzustellen.
Einen wichtigen Bestandteil bilden dabei die sechs Prinzipien für verantwortliches Investieren, zu denen sich die NRW.BANK seit der Unterzeichnung der UN PRI im Jahr 2020 auch offiziell bekennt.
Gemäß PRI-Definition setzt die NRW.BANK bei der Berücksichtigung von Nachhaltigkeit in ihrem Investment-Portfolio auf eine Mischung aus thematischem Investieren, normbasierten Ausschlüssen, einem Best- & Worst-in-Class Screening sowie einer an den Pariser Klimazielen ausgerichteten Portfoliosteuerung. Diese Elemente der Portfolioanalyse und -steuerung werden durch einen kollaborativen Engagement-Ansatz ergänzt. Die finale Erreichung eines klimaneutralen Anlageportfolios bis spätestens im Jahr 2045, um die Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5°C zu unterstützen, ist dabei das übergeordnete Ziel.
Die NRW.BANK veröffentlicht seit dem Jahr 2023 ihr ESG Investment Framework, welches die Komponenten der ESG-Integration im Investment-Portfolio konkretisiert und erläutert. Es schafft damit neben der Nachhaltigkeitsstrategie und der Nachhaltigkeitsberichterstattung weitere Transparenz über die Zielsetzungen und Weiterentwicklungen der ESG-Integration im Investment-Portfolio. Die ESG-Integration soll auch in Zukunft unter Berücksichtigung der sechs Prinzipien der UN PRI konsequent weiterverfolgt werden.
Kollaboratives Engagement
Seit Ende 2022 betreibt die NRW.BANK gemeinsam mit anderen institutionellen Investoren kollaboratives Engagement über ISS ESG.
Als Dienstleister berichtet ISS ESG in einem eigenen Jahresbericht ausführlich über die kollaborativen Engagement-Aktivitäten.
Im Rahmen des kollaborativen Engagements beteiligte sich die NRW.BANK im Berichtsjahr an 14 Engagements von 9 Unternehmen, bei denen soziale und ökologische Kontroversen bezüglich internationaler Normen und Standards für verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln aufgezeigt wurden.
Die 2024 eingegangenen Engagements setzen sich dabei für die Erreichung der SDGs 5, 6, 8, 10, 11, 12, 15 und 16 ein:
Insgesamt begleitete die NRW.BANK damit bereits 30 Unternehmen im Rahmen ihres kollaborativen Engagement-Ansatzes zu 50 Kontroversen:
Auf diesem Wege unterstützte die NRW.BANK Engagements zu folgenden Themen:
Auch künftig wird sich die Bank an kollaborativen Engagements beteiligen.
Nach einer mehrmonatigen Testphase im Jahr 2024 entschied sich die NRW.BANK dazu, künftig auch am sogenannten thematischen Net Zero Engagement von ISS ESG teilzunehmen, um gegenüber ausgewählten Emittenten auch die Bedeutung von Klimadaten und Transformationsstrategien hervorheben zu können und schlussendlich eine bessere Bewertbarkeit von Transformationsambitionen der Emittenten zu bewirken.