Düsseldorf/Münster, 9. Juli 2024

Plus am Bau und im Dienstleistungssektor, Minus für Handel und Industrie: Wie schon im Vormonat hat sich die Stimmung in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft auch im Juni je nach Branche unterschiedlich entwickelt. Das zeigt das aktuelle NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima. Unterm Strich sank der Konjunkturindikator, für den im Auftrag der NRW.BANK monatlich 1.500 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen befragt werden.

Insgesamt ist das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im Juni um 3,6 Saldenpunkte auf -8,2 Punkte zurückgegangen. Es war der zweite Rückgang in Folge. Zuvor war der Indikator deutlich angestiegen. Das Minus ging insbesondere auf die Geschäftserwartungen der Unternehmen für die nächsten Monate zurück, die sich um 4,2 auf -12,5 Saldenpunkte eintrübten. Auch der Umfragewert zur aktuellen Geschäftslage sank, um 3,1 auf -3,9 Punkte.

„Noch lässt ein breiter Aufschwung für die nordrhein-westfälische Wirtschaft auf sich warten. Trotzdem sind die Chancen auf Wachstum tendenziell da“, sagt Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK. „Zum einen stabilisiert sich die Weltwirtschaft trotz geopolitischer Spannungen. Zum anderen sinken die Energiekosten weiter. Zusätzliche Hoffnung liegt auf einem stärkeren privaten Konsum im Inland.“

Bauhauptgewerbe: Plus bei Erwartungen und Geschäftslage
Ein deutliches Stimmungsplus gab es im Bauhauptgewerbe. Dies war insbesondere auf weniger pessimistische Geschäftserwartungen zurückzuführen. Aber auch ihre aktuelle Geschäftslage bewerteten die befragten Bauunternehmen optimistischer als noch im Mai. Am stärksten fiel das Stimmungsplus im Hochbau aus. Insgesamt ist das Geschäftsklima in der Branche trotz des aktuellen Anstiegs jedoch weiterhin deutlich eingetrübt. Eine Trendwende bei der Baukonjunktur ist somit noch nicht in Sicht.

Dienstleistungen: Gute Geschäfte im zweiten Halbjahr erwartet
Im Dienstleistungssektor ist das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ebenfalls gestiegen. Die befragten Dienstleistungsunternehmen beurteilten ihre aktuelle Lage zwar etwas weniger gut. Allerdings hellte sich der Ausblick auf das zweite Halbjahr überproportional stark auf. Insbesondere in der Logistik besserte sich die Stimmung. Weniger gut liefen die Geschäfte in der Branche Information und Kommunikation.

Industrie: Geopolitik macht dem Export zu schaffen
Im Verarbeitenden Gewerbe ist das Geschäftsklima nach drei Anstiegen rückläufig. Die Industrieunternehmen beurteilten vor allem ihre laufenden Geschäfte schwächer. Der entsprechende Umfragewert sank auf den tiefsten Stand seit Sommer 2020. Der Ausblick für die nächsten sechs Monate trübte sich ebenfalls etwas ein. Vor allem der sinkende Auftragsbestand bereitet den befragten Unternehmen Sorgen. Mit dem Zollstreit zwischen der EU und China sowie den anhaltenden geopolitischen Konflikten bleiben die Rahmenbedingungen für die exportorientierte Industrie schwierig.

Handel: Umsatz bricht unerwartet ein
Im Handel hat sich das Geschäftsklima insgesamt ebenfalls eingetrübt. Bei den Geschäftserwartungen nahmen die pessimistischen Stimmen deutlich zu. Auch die gegenwärtigen Geschäfte beurteilten die befragten Handelsunternehmen aufgrund eines unerwarteten Umsatzeinbruchs pessimistischer. Von der Entwicklung waren der Groß- und Einzelhandel gleichermaßen betroffen.

Die Grafik zeigt die historische Entwicklung des NRW.BANK.ifo-Geschäftsklimas.
Die Stimmung in der NRW-Wirtschaft hat sich im Juni uneinheitlich entwickelt.
  1. NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima Juni 2024: Stimmung in NRW-Wirtschaft entwickelt sich uneinheitlich

    Plus am Bau und im Dienstleistungssektor, Minus für Handel und Industrie: Wie schon im Vormonat hat sich die Stimmung in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft auch im Juni je nach Branche unterschiedlich entwickelt. Das zeigt das aktuelle NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima. Unterm Strich sank der Konjunkturindikator, für den im Auftrag der NRW.BANK monatlich 1.500 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen befragt werden.

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Hintergrund

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ist ein Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Im Auftrag der NRW.BANK werden monatlich über 1.500 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen zu ihrer aktuellen wirtschaftlichen Situation sowie ihren Zukunftsaussichten befragt. Die Ergebnisse analysiert und veröffentlicht die NRW.BANK monatlich.

Detaillierteres Zahlenmaterial finden Sie unter www.nrwbank.de/ifo.

NRW.BANK – Förderbank für Nordrhein-Westfalen

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. In enger Partnerschaft mit ihrem Eigentümer, dem Land NRW, trägt sie dazu bei, dass Mittelstand und Gründungen gestärkt, bezahlbarer Wohnraum geschaffen und öffentliche Infrastrukturen verbessert werden. Die NRW.BANK bietet Menschen, Unternehmen und Kommunen in NRW passgenaue Finanzierungs- und Beratungsangebote. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit Finanzierungspartnerinnen und -partnern, insbesondere allen Banken und Sparkassen, zusammen. Um die Transformationsprozesse zu verstärken, setzt sie gezielte Förderimpulse – hin zu einem nachhaltigen, klimaneutralen und digitalen NRW.

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Caroline Fischer

  • Pressesprecherin
  • Leiterin Unternehmenskommunikation