Düsseldorf/Münster, 5. Oktober 2023 

Die Stimmung in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft hat sich im September zum ersten Mal seit März dieses Jahres wieder leicht aufgehellt. Das zeigt das aktuelle NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima, für das im Auftrag der Förderbank monatlich 1.500 Unternehmen befragt werden. Zurückzuführen ist der Anstieg des Konjunkturindikators auf bessere Geschäftserwartungen der Unternehmen.

Insgesamt verbesserte sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im September um 1,4 auf ‑12,0 Punkte. Zwar beurteilten die befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage mit -2,8 Zählern erneut schlechter. Allerdings nahm ihr Pessimismus hinsichtlich der künftigen Entwicklung überproportional stark ab. Der Umfragewert zu den Geschäftserwartungen stieg um 4,5 auf -20,8 Punkte.

„Die gute Nachricht aus der Befragung ist, dass wir in Nordrhein-Westfalen offenbar die konjunkturelle Talsohle in Sicht haben. Ein tiefer Einbruch der Wirtschaftsleistung bleibt 2023 wohl aus“, sagt Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK. „Andererseits kommt die hiesige Wirtschaft nicht so richtig voran. Dafür ist die Stimmung mit Blick auf die schwache Nachfrage weiterhin noch nicht gut genug, und zwar branchenübergreifend.“

Dienstleistungen: Geschäfte laufen wieder besser
Im Dienstleistungssektor ist das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima am stärksten gestiegen. Die Unternehmen zeigten sich zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Und auch die Geschäftserwartungen waren deutlich weniger pessimistisch. Vor allem die Logistikbranche konnte sich von dem Einbruch im Vormonat wieder erholen. Im Gastgewerbe und in der Branche Information und Kommunikation trübte sich die Stimmung hingegen etwas ein.

Handel: Optimistischere Aussichten
Auch im Handel verbesserte sich die Stimmung etwas. Die Händler beurteilten ihre laufenden Geschäfte zwar schlechter. Der Geschäftsausblick für das nächste Halbjahr verbesserte sich allerdings spürbar. Das jüngste Stimmungsplus fiel im Einzelhandel stärker aus als im Großhandel. Der Lagerbestand, der wegen schwacher Umsätze die vergangenen Monate hinweg zugenommen hatte, stieg im September nicht weiter an.

Industrie: Nachfrage stabilisiert sich
Im Verarbeitenden Gewerbe veränderte sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima kaum. Die schlechter beurteilte Geschäftslage glich die weniger pessimistischen Geschäftserwartungen aus. Ein positives Signal geht von der Nachfrage nach Industriegütern aus, die sich stabilisiert. Die einzelnen Industriebranchen entwickelten sich im September unterschiedlich. In den Metallbranchen sowie in der Ernährungsindustrie trübte sich die Stimmung ein. Ein Stimmungsplus verbuchten dagegen der Maschinenbau, die chemische Industrie sowie der Autobau. 

Bauhauptgewerbe: Stimmungstief im Wohnungsbau
Einzig im Bauhauptgewerbe setze sich der Stimmungsabschwung auch im September fort. Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima fiel auf den niedrigsten Wert seit Juli 2009. Sowohl die aktuellen Geschäfte als auch die Erwartungen an die nächsten sechs Monate bewerteten die Bauunternehmen deutlich schlechter. Besonders gedämpft ist die Stimmung im Wohnungsbau. Dort sank die erwartete Bautätigkeit in den nächsten drei Monaten auf ein neues Allzeittief. Im Tiefbau wiederum hellte sich das Geschäftsklima im Zuge des stabilen Auftragseingangs etwas auf.

Zu sehen ist eine Grafik, die die zeitliche Entwicklung des NRW.BANK.ifo-Geschäftsklimas zeigt.
  1. NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima September 2023

    Die Stimmung in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft hat sich im September zum ersten Mal seit März dieses Jahres wieder leicht aufgehellt. Das zeigt das aktuelle NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima, für das im Auftrag der Förderbank monatlich 1.500 Unternehmen befragt werden. Zurückzuführen ist der Anstieg des Konjunkturindikators auf bessere Geschäftserwartungen der Unternehmen.

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Hintergrund

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ist ein Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Im Auftrag der NRW.BANK werden monatlich über 1.500 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen zu ihrer aktuellen wirtschaftlichen Situation sowie ihren Zukunftsaussichten befragt. Die Ergebnisse analysiert und veröffentlicht die NRW.BANK monatlich.

Detaillierteres Zahlenmaterial finden Sie unter www.nrwbank.de/ifo.

NRW.BANK – Förderbank für Nordrhein-Westfalen

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. In enger Partnerschaft mit ihrem Eigentümer, dem Land NRW, trägt sie dazu bei, dass Mittelstand und Gründungen gestärkt, bezahlbarer Wohnraum geschaffen und öffentliche Infrastrukturen verbessert werden. Die NRW.BANK bietet Menschen, Unternehmen und Kommunen in NRW passgenaue Finanzierungs- und Beratungsangebote. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit Finanzierungspartnerinnen und -partnern, insbesondere allen Banken und Sparkassen, zusammen. Um die Transformationsprozesse zu verstärken, setzt sie gezielte Förderimpulse – hin zu einem nachhaltigen, klimaneutralen und digitalen NRW.

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Caroline Fischer

  • Pressesprecherin
  • Leiterin Unternehmenskommunikation