Das Wohnprojekt „TRIALOG Hilden“ verbindet Menschen und Klimaschutz in einer zukunftsgewandten Wohnform. Das genossenschaftlich organisierte Mehrgenerationenhaus nach dem Passivhaus-Standard KfW40+ zeigt, wie klimagerechtes und barrierefreies Wohnen funktioniert. Für rund ein Drittel des Wohnraums stellte die NRW.BANK Mittel aus der Wohnraumförderung zur Verfügung.
„Meine Sternstunde war, als ich das erste Mal aus der Wohnung in den Laubengang trat und draußen das Leben direkt vor meiner Wohnungstür stattfand – so muss das sein“, sagt Manfred Gertz im Rückblick. Er selbst ist Mitglied, Miteigentümer und zugleich Bewohner des genossenschaftlichen Projekts TRIALOG in Hilden und damit ein Mann der ersten Stunde: Denn die Idee zu dem genossenschaftlichen Bauprojekt im Hildener Westen entstand bereits vor zehn Jahren. „Ab 2019 haben wir dann konkret auf diesem ehemaligen Kirchengrundstück an der Düsseldorfer Straße geplant, das wir in Erbpacht erworben haben“, so Gertz. Im Jahr 2022 konnten die Wohnungen bezogen werden. Nun leben mehrere Generationen in einer Klimaschutzsiedlung, die in verschiedener Hinsicht vorbildlich ist.
Soziales Miteinander großgeschrieben
Der Name TRIALOG beschreibt die sozial orientierte Grundidee des Bauprojekts: „Unser Motto war von Beginn an: ‚Vom ich zum du zum wir‘ – ein Dreiklang, der sich durch das gesamte Projekt bis heute zieht – von unserem Logo bis hin zu den drei Gebäudeflügeln“, so Manfred Gertz. Nachbarschaftliches Leben bedeutet bei TRIALOG, sich im Alltag gegenseitig zu unterstützen und die Gemeinschaft zu fördern. Ziel war es von Beginn an immer, ein Zuhause für Menschen mit unterschiedlichen Lebensmodellen zu bauen. Der architektonische Entwurf orientiert sich an diesen Ansprüchen des genossenschaftlichen Projektes.
Es entstand ein dreiteiliger Gebäudekomplex mit zwei Etagen und knapp 2.200 Quadratmetern Wohnfläche, verteilt auf 29 barrierefreie Wohnungen von 50 bis 140 Quadratmetern, eine davon als Gästeappartment. 12 der 29 Wohneinheiten wurden öffentlich gefördert. Die Wohnanlage wird komplettiert durch einen großen Gemeinschaftsraum, eine Gemeinschaftsküche sowie einen ebenerdigen Fahrradraum. Im Inneren der Wohnanlage befindet sich der öffentliche Bereich mit den Wohnungseingängen, die über Laubengänge und mit Aufzug barrierefrei erreichbar sind. „Von den Eingängen aus hat man den direkten Blick und Zugang zum Innenhof mit Spielplatz. Nach außen hin haben alle Wohnungen einen privaten Bereich inklusive Balkon oder kleinem Garten“, sagt Gertz. Heute wohnen in dem Komplex 41 Erwachsene, 13 Kinder und Jugendliche, drei Hunde und viele Katzen.
Bezahlbares und klimafreundliches Wohnen
Dem Gedanken folgend, für alle Generationen und Einkommensschichten zu bauen, wurde auch der leistbare Wohnraum berücksichtigt: „Elf Wohnungen und der Gemeinschaftsraum wurden mithilfe der NRW.BANK öffentlich gefördert“, sagt Manfred Gertz und betont: „Wir haben darauf geachtet, dass es kein soziales Gefälle gibt. Deshalb sind alle Wohnungen gleich ausgestattet, die Bewohner der geförderten Wohnungen zahlen eben weniger Miete – aber dafür gab es ja auch die Förderung. Das gleicht sich aus. Bei Sonderumlagen nehmen alle Rücksicht aufeinander, damit man für die Mieter im öffentlich geförderten Wohnraum nicht zu hoch liegt.“
Auch in puncto Klimaschutz hat das Projekt TRIALOG Vorbildcharakter. Das Gebäude in nachhaltiger Holzbauweise ist nach dem Passivhaus-Standard KfW40+ errichtet, verfügt über rund 300 Photovoltaikmodule, begrünte Dächer, Regenwasserzisterne und Pelletheizung. Dank dieser zukunftsgewandten Kombination zeichnete die Energieagentur.NRW das Projekt als Klimaschutzsiedlung aus.
Bei der Mobilität setzt man auf einen alltagstauglichen, sozial gerechten Mix: Ein genossenschaftseigenes Auto steht nach dem Prinzip des Car-Sharing allen Bewohnern zur Verfügung. Im Fahrradraum gibt es Ladestationen für E-Bikes und für einen Elektro-Rollstuhl, die ÖPNV-Anbindung direkt vor der Tür ermöglicht schnelle Fahrten in die Innenstadt.
Förderungswürdig und beispielhaft
Insgesamt wurden für das Bauprojekt TRIALOG Hilden acht Millionen Euro investiert, darin enthalten sind 1,7 Millionen Euro, die die NRW.BANK aus Mitteln der Wohnraumförderung des Landes beisteuerte. „In diesem Projekt überzeugt besonders das Konzept des generationenübergreifenden und einkommensunabhängigen Miteinanders der Menschen“, sagt Thomas Stausberg, Bereichsleiter Wohnraumförderung der NRW.BANK. „Hier wird geförderter Wohnraum selbstverständlich integriert. Das ist vorbildlich und sozial nachhaltig.“ Zudem leiste der TRIALOG Hilden einen konkreten Beitrag zur Quartiersentwicklung im Hildener Westen. Denn die umgebende Nachbarschaft werde miteinbezogen, das soziale Miteinander aktiv gefördert – sei es durch gemeinschaftliche Veranstaltungen oder den Bücherschrank vor der Tür.
Stand: 09.07.2024
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