Die Kölner Wohnungsgenossenschaft schafft mit einem Neubau im zentral gelegenen Stadtteil Nippes nachhaltigen Wohnraum, der bezahlbare Mieten mit klimagerechter Versorgung und inklusionsfördernden Angeboten für Menschen mit Behinderung verbindet. Insgesamt entstanden 88 Wohnungen. Die NRW.BANK unterstützte die Finanzierung des Projekts mit Mitteln aus der Wohnraumförderung des Landes.

Hausfassade des neuen Clouth Quartiers mit Balkonen und einem Spielplatz
Der von der Kölner Wohnungsgenossenschaft (KWG) errichtete Neubau vereint soziale Inklusion, Klimaschutz und bezahlbares Wohnen.

Nach fast 140 Jahren Industriegeschichte zieht am Gelände der einstigen Clouth-Werke neues Leben in Köln-Nippes ein – Raum für eine inklusive Nachbarschaft entsteht, der Menschen mit vielfältigen Bedürfnissen ein Zuhause bietet. Ein von der Kölner Wohnungsgenossenschaft (KWG) errichteter Neubau zeigt, wie soziale Inklusion, Klimaschutz und bezahlbares Wohnen in innerstädtischer Lage dort zur gelebten Realität werden: Barrierefreie Wohnungen, eine Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung sowie ein Veedels-Café, welches das Zusammenleben fördern soll, finden sich unter einem gemeinsamen Dach.

Bezahlbarer Wohnraum in zentraler Lage

Die im Jahr 2023 fertiggestellte Wohnanlage der KWG ist Teil einer der größten Neubausiedlungen Kölns, des im Süden von Nippes gelegenen „Clouth Quartiers“. Von den insgesamt 88 errichteten Wohneinheiten sind 78 öffentlich gefördert und preisgebunden, sie bieten bezahlbaren Wohnraum in zentraler Lage.

Alle der Ein- bis Vierzimmerwohnungen mit Flächen zwischen 38 und 97 Quadratmetern sind entweder mit einem eigenen Balkon oder einer Terraasse zur privaten Nutzung ausgestattet. Darüber hinaus bietet der großzügige Gemeinschaftsgarten Raum für nachbarschaftliche Begegnung und lädt zum Verweilen und Spielen ein. Das Wohnangebot richtet sich dabei gleichermaßen an Familien und Alleinwohnende sowie an Menschen mit Behinderung, sowohl mit als auch ohne Betreuungsbedarf.

Der Vorstand der Kölner Wohnungsgenossenschaft eG:
Christoph Moossen und Dipl.-Ing. Architekt Peter Schade

Wohnangebot deckt vielfältige Bedürfnisse

Sämtliche Wohneinheiten sind barrierefrei gestaltet. Drei Zweizimmerwohnungen fallen überdies in die Kategorie rollstuhlgerecht und bieten somit beispielsweise größere Bewegungsflächen, breitere Türen sowie besonders leicht zugänglich positionierte Bedienelemente. Ebenso sind acht der 80 Garagenstellplätze, die aus jeder Etage bequem und einfach per Fahrstuhl erreicht werden können, speziell für die Nutzung durch Personen mit Rollstuhl ausgelegt.

In Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Köln e. V. entstanden zusätzlich zwei ambulante Wohngemeinschaften für jeweils vier Erwachsene mit geistiger Behinderung, für die rund um die Uhr eine Betreuungskraft zur Verfügung steht. „Das ist bereits das dritte und sicherlich nicht das letzte Projekt, bei dem wir mit der Lebenshilfe kooperieren“, sagt Christoph Moossen, Vorstandsvorsitzender der KWG. „Denn wir haben gute Erfahrungen gemacht und gesehen, dass sich Sonderwohnformen wunderbar in Mehrfamilienwohnhäuser integrieren lassen und unsere gesamte Mietergemeinschaft das Konzept sehr positiv wahrnimmt.“

 

 

Ergänzt wird das inklusionsfördernde Wohnangebot durch ein Büro des Kölner Zentrums für selbstbestimmtes Leben (ZsL), eine Beratungsstelle von und für Menschen mit Behinderung. „Die Nachfrage nach Sonderwohnformen, die eine bedarfsgerechtere Unterstützung im Alltag bieten und Menschen mit Behinderung dabei zugleich ermöglichen, in einer gewissen Eigenständigkeit zu leben, ist enorm hoch“, betont Christoph Moossen. „Das gilt insbesondere für solch zentral gelegene und beliebte Stadtteil wie Nippes.“

Klimafreundliche Versorgung

Auch in ökologischer Hinsicht ist die Wohnanlage gut aufgestellt: Die KWG Energie GmbH stellt als Tochtergesellschaft der Kölner Wohnungsgenossenschaft günstigen Mieterstrom zur Verfügung. Ein erheblicher Teil des Strombedarfs wird dabei durch die auf dem Dach des Neubaus betriebene, hauseigene Photovoltaikanlage gedeckt, welche abgesehen von den 88 Wohnungen noch 32 Ladestationen für Elektrofahrzeuge speist. Im Falle eines Mehrbedarfs wird Grünstrom zugekauft. Geheizt wird mit Fernwärme.

Solaranlagen auf einem Dach des Clouth Quartiers in Köln
Die hauseigene Photovoltaikanlage auf dem Dach des Neubaus.

Förderung für sozial nachhaltigen Wohnraum

„Der KWG-Neubau im Clouth Quartier verbindet inklusive Wohnmodelle und klimafreundliche Architektur und Stromversorgung mit bezahlbaren Mieten – und liefert damit ein tolles Beispiel für nachhaltigen Wohnbau im Innenstadtbereich“, sagt Thomas Stausberg, Bereichsleiter Wohnraumförderung der NRW.BANK. Für die Finanzierung des Baus, der mit einer Gesamtinvestitionssumme von rund 26 Millionen Euro verbunden war, stellte die NRW.BANK ein Förderdarlehen in Höhe von 11,1 Millionen Euro aus Mitteln des Landes zur Verfügung. „Die öffentliche Wohnraumförderung war ein elementarer Baustein für dieses Projekt und hat uns überhaupt erst ermöglicht, eine so große Anzahl an sozial gerechten Wohnungen zu bauen“, so der Vorstandsvorsitzende der KWG, Christoph Moossen.

 

Stand: 14.12.2023

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