Mit ihren Ideen sprengen Start-ups oft Grenzen und stehen oftmals vor der Herausforderung, Zugang zu Kapital zu bekommen sowie ihre Produkte oder Dienstleistungen zur Marktreife zu entwickeln. Wertvolle Unterstützung dabei bieten ihnen regionale Inkubatorenprogramme. Auch diese können Grenzen überschreiten – ganz konkret geschieht das jetzt im Dreiländereck rund um die Region Aachen: Das von der NRW.BANK und den Förderagenturen LIOF (Niederlande) und LRM (Belgien) unterstützte Kooperationsprojekt „Take a Seat in the Euregion“ fördert den euregionalen Start-up-Austausch zwischen Inkubatoren in allen drei Ländern.

Grafik eines Bürostuhls mit dem Schriftzug: Take a seat in the Euregion

Im Herbst 2020 weiten NRW.BANK, LIOF und LRM ihr gemeinsames Engagement für Start-ups in der grenzübergreifenden Wirtschaftsregion der Provinz Limburg (Belgien und die Niederlande) und dem westlichen Nordrhein-Westfalen einmal mehr aus. Dann geht nach rund einjähriger Entwicklungszeit das Pilotprojekt „Take a Seat in the Euregion“ an den Start. Justus Schünemann, Kundenbetreuer im Bereich EU- und Außenwirtschaftsförderung der NRW.BANK, berichtet: „Wir bringen drei Inkubatoren zusammen: den digitalHub Aachen e.V., den Corda Campus im belgischen Hasselt und den Brightlands Smart Service Campus in Heerlen nahe Maastricht. Ziel ist, dass ein Start-up in seinem Inkubator unkompliziert von dem Know-how profitieren kann, das in den anderen Inkubatoren jenseits der Grenze vermittelt wird. Damit wird das ohnehin in jedem Inkubator vorhandene Netzwerk noch einmal – und zwar international – erweitert.“

Die drei Inkubatoren haben gemeinsam, dass sie Start-ups das nötige Rüstzeug zur Verfügung stellen, um später allein im Markt bestehen zu können. Dies erfolgt in jedem Inkubator auf ganz individuelle Weise, zum Beispiel in Form von Co-Working-Spaces, materieller Ausstattung, Beratung zu unternehmerischen Fragen sowie der Vermittlung von Kontakten zu anderen Start-ups, Branchenexperten oder Investoren.

Internationales Engagement vor der Haustür

„Asien, Silicon Valley – das sind die Schlagworte, wenn Start-ups davon sprechen, auf internationalen Märkten Fuß zu fassen. Doch im Projektgebiet für ‚Take a Seat in the Euregion‘ muss man den Blick gar nicht so weit schweifen lassen. Denn hier liegen gleich zwei Grenzen vor der Haustür.“ Genau dafür, dass ein internationaler Businesspartner oder Markt in der Region zu finden ist, will „Take a Seat in Euregion“ die jungen Gründer sensibilisieren. Die Kooperation ermöglicht es zudem, interkulturelle Kompetenz und – im Austausch mit anderen Start-ups und Beratern – weitere Erfahrungen für zukünftiges internationales Engagement zu erwerben.

Unkomplizierter Austausch

Das Angebot ist bewusst niedrigschwellig gehalten. Bei Interesse kontaktieren Start-ups in einem der drei Inkubatoren einfach ihren jeweiligen Ansprechpartner. Dann wird alles in die Wege geleitet, damit sie für einige Zeit auf einem Campus im Nachbarland Erfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen können. Kosten fallen nur für Anfahrt und gegebenenfalls Unterbringung an.

Schünemann: „Wir sind gespannt, welche Kooperationen aus dem Angebot von ‚Take a Seat in the Euregion‘ entstehen. Sicher ist: Das Projekt wird dazu beitragen, das große wirtschaftliche Potenzial der Euregio Maas-Rhein und die dortige Start-up-Szene noch effizienter zu fördern. Das ist unser Beitrag zur Schaffung eines kleinen Silicon Valley.“

„Take a Seat in the Euregion“ – auf einen Blick

Das Angebot von„Take a Seat in the Euregion richtet sich an Start-ups folgender Inkubatoren im Dreiländereck: des deutschen digitalHub Aachen e.V., des belgischen Corda Campus und des niederländischen Brightlands Smart Service Campus. Teilnehmende Start-ups sammeln Auslandserfahrung und bekommen wertvollen neuen Input, weil die Inkubatoren unterschiedliche Förderansätze verfolgen. Um von „Take a Seat in the Euregion“ zu profitieren, signalisieren Start-ups ihrem Ansprechpartner einfach ihr Interesse, dann kümmern sich die Projektpartner darum, dass der Austausch ermöglicht wird.

 

Die Vorteile für die Start-ups:

  • Erwerb interkultureller Kompetenzen
  • Austausch mit Start-ups, Investoren und Beratern im europäischen Ausland
  • Den Markt und die Marktchancen für das eigene Produkt jenseits der Grenzen kennenlernen
  • Möglichkeit, erste Kontakte zu internationalen Businesspartnern zu knüpfen
  • Unkomplizierte Teilnahme und geringe Kosten

  

Digitale Start-ups, die dieses und die vielen weitere Angebote des digitalHub Aachen e.V. nutzen wollen, können sich hier bewerben: https://aachen.digital/startups/

 

Stand: 26. November 2020

Zur Webseite des digitalHub Aachen e.V.