Die NRW.BANK unterstützt die Kommunen in Nordrhein-Westfalen bei ihren gesellschaftlichen Aufgaben. Besonders angesichts knapper kommunaler Budgets erweist sich die Förderbank als wichtige Partnerin – wie auch das Beispiel Wachtendonk zeigt. Mit öffentlicher Förderung investiert die kleine Gemeinde am Niederrhein in ein Feuerwehrgerätehaus, Flüchtlingsunterkünfte und eine offene Ganztagsschule.

Das neue Feuerwehrgerätehaus der Gemeinde Wachtendonk zeichnet sich durch hohe Energieeffizienz aus – mit Solarstrom, Wärmepumpe und Dachbegrünung.

„Die zinsgünstigen Darlehen der NRW.BANK helfen uns, die finanziellen Belastungen im Haushalt zu minimieren. Das ist vor allem in Zeiten von Bedeutung, in denen Kommunen ohnehin mit steigenden Kosten und einer zunehmenden Zahl an Pflichtaufgaben zu kämpfen haben“, sagt Alexander Pasch, der Kämmerer von Wachtendonk. Von 2014 bis 2022 war die Gemeinde unweit der niederländischen Grenze noch schuldenfrei. Seitdem sind auch hier – wie in fast allen nordrhein-westfälischen Städten, Kreisen und Gemeinden – die finanziellen Spielräume immer enger geworden.

Für zukunftsfähige und lebenswerte Kommunen

Mit seinen knapp 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern gehört Wachtendonk zu den kleineren Gemeinden. Die kommunalpolitischen Herausforderungen sind aber prinzipiell die gleichen wie in Großstädten. Es geht darum, auch bei knappen Kassen in die Zukunftsfähigkeit zu investieren.

„Die NRW.BANK lässt die Kommunen in dieser schwierigen Gemengelage nicht allein und steht ihnen mit Förderungen, Finanzierungen und passgenauer Beratung zur Seite“, betont Stefan Schmitz, Kundenbetreuer in der Abteilung öffentliche Kunden der NRW.BANK. „Es ist ein zentraler Auftrag für uns als Förderbank, die Kommunen insbesondere bei der Modernisierung ihrer öffentlichen und sozialen Infrastruktur zu unterstützen, damit die Städte und Gemeinden lebenswerte Orte für die Menschen in Nordrhein-Westfalen bleiben.“

Mit zinsgünstigen Darlehen für klimagerechten Städtebau

Stefan Schmitz hat die Gemeinde Wachtendonk bei der Zusammenstellung eines passenden Förder- und Finanzierungskonzepts beraten. „Die Zusammenarbeit verlief reibungslos, und wir fühlen uns sehr gut unterstützt“, sagt Kämmerer Alexander Pasch. Innerhalb kurzer Zeit wurden mehrere Infrastrukturprojekte umgesetzt und angestoßen.

Im März 2023 begann der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses. Das alte Gebäude hatte derart gravierende Mängel aufgewiesen, dass eine Sanierung nicht mehr wirtschaftlich war. Die NRW.BANK förderte den Neubau mit dem Programm NRW.BANK.Kommunal Invest und dessen um Klimaschutzaspekte erweiterte Variante „NRW.BANK.Kommunal Invest – Klimaschutz“. Die neue kommunale Infrastruktureinrichtung stärkt nicht nur die Sicherheit der Bevölkerung im Brand- und Katastrophenfall, sie erfüllt auch moderne Anforderungen an einen klimagerechten Städtebau. Für Energieeffizienz sorgt eine Wärmepumpe, Strom wird über eine Solaranlage erzeugt, ein Teil des Daches ist begrünt.

Das Gebäude entspricht dem anspruchsvollen Effizienzhaus-Standard 40. Die Investitionskosten betragen einschließlich Einrichtung und Grunderwerb knapp sieben Millionen Euro. Rund 6,1 Millionen Euro erhält Wachtendonk aus dem Kommunal-Invest-Programm der NRW.BANK zu besonders günstigen Konditionen. In Form eines Zuschusses von 274.000 Euro beteiligt sich die KfW an der Investition. Nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit wurde das neue Feuerwehrgerätehaus im Oktober 2024 offiziell in Betrieb genommen.

Zu den Flüchtlingsunterkünften in Wachtendonk gehört auch
dieses Gebäude, das die Gemeinde mit Unterstützung
der NRW.BANK erworben und umgebaut hat.

Nachhaltige Kostenersparnis

„Grundsätzlich sind wir bestrebt, sinnvolle und notwendige Investitionen mit langfristigen, möglichst zinsgünstigen Krediten zu belegen. Das entlastet den laufenden Haushalt und hilft, Liquiditätsengpässen vorzubeugen“, so Pasch. Diese Strategie stand auch bei einem weiteren Infrastrukturprojekt Pate.

In den Jahren 2023 und 2024 erhielt Wachtendonk von der NRW.BANK zwei Darlehen aus dem Programm NRW.BANK.Flüchtlingsunterkünfte. Damit finanzierte die Gemeinde mehrere Unterbringungsmöglichkeiten für insgesamt rund 80 Geflüchtete. Die Darlehenssumme betrug zusammengenommen 968.000 Euro, zurückzuzahlen in zehn Jahren, der Zinssatz liegt bei null Prozent. Bei den Unterkünften handelt es sich um Mobilheime und ein Gebäude, das für den Zweck umgebaut wurde.

Der Kämmerer will jetzt noch weitere Darlehen aus dem Programm für Flüchtlingsunterkünfte in Anspruch nehmen – diesmal unter anderem für einen Neubau. „Ein Neubau ist zwar zunächst teurer, aber langfristig wirtschaftlicher, da die Gebäude energieeffizienter sind. Die energetisch kostenintensiveren Mietobjekte, die bisher ebenfalls als Flüchtlingsunterkünfte dienen, können dann aufgegeben werden“, erläutert Pasch.

Weitere Projekte mit öffentlicher Förderung

Weitere Infrastrukturprojekte sind bereits in Planung. „Auch in Zukunft spielt die Förderung durch die NRW.BANK eine zentrale Rolle“, sagt Kämmer Alexander Pasch. Unter anderem will die Gemeinde ihr Angebot im Bereich der Offenen Ganztagsschule ausbauen. Die NRW.BANK unterstützt Investitionen in Kindergärten und schulische Bildung mit dem Programm NRW.BANK.Moderne Schule, das ebenfalls zinsgünstige Förderdarlehen mit langen Laufzeiten umfasst.

Kämmerer Alexander Pasch lobt die Zusammenarbeit mit der NRW.BANK und plant bereits weitere geförderte Infrastrukturprojekte.

 

Stand: 23. April 2025

 

NRW.BANK.Kommunal Invest/NRW.BANK.Kommunal Invest Plus

  • Zinsgünstige Darlehen bis 150 Mio. € pro Jahr und Antragsteller mit einem Finanzierungsanteil von bis zu 100%
  • Für Kommunen, kommunale rechtlich unselbstständige Eigenbetriebe und Gemeindeverbände
  • Finanziert Investitionen in die kommunale Infrastruktur

NRW.BANK.Flüchtlingsunterkünfte

  • Zinsgünstige Darlehen bis 10 Mio. € pro Jahr und Antragsteller mit einem Finanzierungsanteil von bis zu 100%
  • Für Kommunen, kommunale rechtlich unselbstständige Eigenbetriebe und Gemeindeverbände
  • Finanziert Investitionen in die kommunale Infrastruktur (zur Erstunterbringung von Flüchtlingen)

NRW.BANK.Moderne Schule

  • Zinsgünstige Darlehen bis 150 Mio. € pro Jahr und Antragsteller mit einem Finanzierungsanteil von bis zu 100%
  • Für kommunale Gebietskörperschaften, rechtlich unselbstständige Eigenbetriebe von kommunalen Gebietskörperschaften und Gemeindeverbände
  • Finanziert Investitionen in den Bau und die Modernisierung von Schulen und Kindergärten sowie in deren Einrichtungen und Ausstattungen