„Bei stürmischem Wetter pfiff der Wind hier so stark durch die Fenster, dass man nicht mehr telefonieren konnte“, erinnert sich Ralf Püplichuisen. Als Kämmerer der Stadt Kevelaer begleitet er die energetische Sanierung des dortigen Rathauses. Dabei beriet ihn in Finanzierungsfragen die Förderberatung für Öffentliche Kunden der NRW.BANK.

Kämmerer Ralf Püplichuisen in der Heizzentrale des Rathauses von Kevelaer
Ralf Püplichuisen freut sich als Kämmerer über die Kostenersparnis durch das neue Heizsystem.

„Wir haben über viele Jahre hinweg im Rathaus nur die notwendigen Reparaturen durchgeführt und hier zugunsten der Schulen und Kindergärten gespart“, berichtet Ralf Püplichuisen. Doch schließlich führte kein Weg mehr an einer Sanierung vorbei. „Insgesamt haben wir mit Kosten von 7,58 Millionen Euro geplant. Dieses Budget wurde auch eingehalten.“

Drei öffentliche Förderprogramme kombiniert

Bei der Finanzierung stand Püplichhuisen Nicola Trendelkamp, Förderberaterin Öffentliche Kunden bei der NRW.BANK, zur Seite. Mehrmals besuchte sie den Kämmerer in Kevelaer, um mit ihm Zahlen zu wälzen und Möglichkeiten auszuloten, wie die Sanierungsmaßnahme günstig finanziert werden kann. „Bei solchen Projekten ist es sehr gut, wenn man das Wissen des Kämmerers vor Ort mit dem Fachwissen über öffentliche Förderprogramme kombiniert“, erläutert Trendelkamp. Gemeinsam entwickelten sie den Plan, drei unterschiedliche Förderprogramme zu kombinieren. So ergänzen sich die Vorteile der Programme als auch die Laufzeiten. Zum Einsatz kamen Mittel der KfW Bankengruppe zur energetischen Sanierung, Fördermittel aus dem Programm NRW.BANK.Kommunal Invest und ein langfristiger klassischer Kommunalkredit.

Investitionen in kommunalen Hochbau

„Wir unterstützen alle 396 nordrhein-westfälischen Kommunen mit unseren Finanzierungs- und Beratungsleistungen", betont Nicola Trendelkamp. So steht Städten und Gemeinden etwa das Referat „Projekte Öffentliche Hand" im Beratungsfeld „Wirtschaftlichkeit" zur Verfügung, das schon vor Investitionen in den kommunalen Hochbau zu Rate gezogen werden kann. Mit Hilfe des zur Verfügung gestellten WU-NKF-Rechenmodells kann etwa optimal entschieden werden, welche Umsetzungsvariante – von Nichtstun über die Sanierung bis hin zum Neubau – die wirtschaftlich sinnvollste Lösung darstellt.

Standard eines KfW-70-Hauses

In Kevelaer fiel Herbst 2013  der Startschuss zur Sanierung des Rathauses. Alle Kabel wurden neu verlegt, die Heizungsleitungen ausgetauscht und isoliert, die Fassade und das Dach gedämmt, die Fenster ausgetauscht, ein neues Beleuchtungssystem eingebaut und die alte Heizungsanlage durch ein effizientes Blockheizkraftwerk (BHKW) ersetzt. Hinzu kam eine Photovoltaikanlage auf dem Dach mit einer Leistung von 15 kWp. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: „Wir konnten den Gesamtwärmebedarf so auf 120.000 kWh pro Jahr senken. Das entspricht einer Reduktion um 70 Prozent gegenüber dem nicht sanierten Zustand“, erläutert Ralf Püplichuisen. Der Stromverbrauch sank zusätzlich um rund 13 Prozent. Die CO2-Emmissionen verminderten sich um 55 Prozent. Erreicht wurde der Standard eines KfW-70-Hauses. „Durch die energetische Sanierung konnten wir die Energiekosten in unserem Rathaus um 30.000 Euro pro Jahr reduzieren“, ist Ralf Püplichuisen zufrieden.

Stand: 16. Juni 2021

 

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