Um in den Großstädten und Ballungsgebieten Nordrhein-Westfalens Platz für neuen Wohnraum zu schaffen, setzen öffentliche und private Investoren auch auf die Konversion ehemaliger Industriebrachen. In Düsseldorf entstand mit Mitteln der Wohnraumförderung auf einem ehemaligen Güterbahnhof moderner bezahlbarer Wohnraum. Die „Schöffenhöfe“ bieten Platz für 370 Wohnungen.

Weißes Mehrfamilienhaus mit gelben Balkonen, davor Bäume, ein Bauzaun und parkende Autos
In den Schöffenhöfen in Düsseldorf ergänzen sich private Investitionen und öffentlich geförderter Wohnraum.

In Düsseldorf hat das private Wohnungsunternehmen VIVAWEST mithilfe von Förderdarlehen eine Brache des ehemaligen Güterbahnhofs Lierenfeld zu neuem Leben erweckt. Das Gelände hat sich in ein echtes Mehrgenerationenquartier samt Kita, zentralem Spielplatz und neu angelegtem Park verwandelt. Initialzündung für die Weiterentwicklung des Stadtquartiers war der Neubau des Amts- und Landgerichts, das zugleich bei der Namensgebung für das neue Wohnprojekt Pate stand: die „Schöffenhöfe“.

„Das Bauvorhaben zeigt vorbildlich, dass es sich für alle Beteiligten – Kommunen, Investoren und Mieter – lohnen kann, ehemals industriell genutzte Grundstücke zu reaktivieren“, sagt Dietrich Suhlrie, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK. „Solche Brachen bestechen häufig durch ihre zentrale Lage im Stadtgefüge und sind deshalb als Standorte für Wohnen und Arbeiten bestens geeignet. Die Wohnraumförderung des Landes Nordrhein-Westfalen macht die Konversion und Umnutzung dieser Flächen mit ihren Förderprogrammen auch für Investoren attraktiv.“

Mix aus frei finanziertem und öffentlich gefördertem Wohnraum

Auf dem Areal an der Mindener Straße sind elf Mehrfamilienhäuser mit 370 Wohnungen und die dazugehörigen Tiefgaragenplätze entstanden. Entsprechend dem kommunalen Handlungskonzept sind rund 20 Prozent der Wohnungen öffentlich gefördert und weitere 20 Prozent preisgedämpft. 

Die barrierearmen Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen mit Flächen zwischen 46 und 132 Quadratmetern sprechen sowohl Singles und Paare aller Altersklassen als auch Familien mit Kindern an. Die Mischung aus frei finanziertem und öffentlich gefördertem Wohnraum macht es auch Familien mit geringerem Einkommen möglich, hier in Innenstadtnähe zu wohnen.

Die NRW.BANK unterstützte das Bauprojekt mit einem Förderdarlehen in Höhe von insgesamt 8,2 Millionen Euro. Allein der Tilgungsnachlass beträgt rund 2,1 Millionen Euro. Für die Standortaufbereitung wurden rund 260.000 Euro gewährt.

Stand: 1. Februar 2021

  • Anmerkung

    Dietrich Suhlrie ist zum 31. März 2022 in den Ruhestand gegangen und ist nicht mehr Vorstandsmitglied der NRW.BANK.

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