Rund einen Kilometer von der Wohnsiedlung in dem Kölner Stadtteil entfernt liegt das Klärwerk mit seinen Faultürmen. Mit dem Klärgas, das sich in deren Inneren befindet, wird schon seit längerem Strom und Wärme erzeugt – bisher allerdings überwiegend für den Eigenbedarf. Die 22.000 Megawattstunden Strom pro Jahr decken 60 Prozent des Strombedarfs der Anlage. Wärme allerdings wird weitaus mehr als genug erzeugt: 60 Prozent reichten, um die Anlage zu beheizen, der Rest ist bis vor einigen Jahren ungenutzt geblieben. Mit Fertigstellung der ersten neuen Wohnungen fließt dieser Überschuss ins benachbarte Wohngebiet und beheizt mittlerweile eine komplette Siedlung.
4.100 Tonnen Kohlendioxid lassen sich pro Jahr auf diese Weise einsparen. Und die Mieter spüren die Veränderung auch in ihrem Geldbeutel, da die Wärme aus dem Klärwerk günstiger ist. „Das kommt unseren Bemühungen, die Betriebskosten für die Mieterinnen und Mieter so stabil wie möglich zu halten, sehr entgegen“, sagt GAG-Vorstandsmitglied Kathrin Möller. „Mit diesem Konzept ist eine kostengünstige Wärmeversorgung in Stammheim auf lange Zeit gesichert.“
Stand: 15. Januar 2021