• Starkes Förderjahr 2018: 10,3 Milliarden Euro neu zugesagt – 28.000 Förderberatungen durchgeführt
  • Neuer Digitalisierungskredit: 30,8 Millionen Euro in den ersten vier Monaten zugesagt
  • 30 Prozent Plus: 885,3 Millionen Euro Neuzusagevolumen für Gründungs- und Innovationsvorhaben 

Die NRW.BANK hat 2018 ihren ganzheitlichen Förderansatz weiter ausgebaut. Sie bietet jetzt neben ihren weiterhin gut angenommenen Förderdarlehen deutlich mehr Eigenkapital und umfassende Förderberatungsleistungen an, die über die eigenen Programme hinausgehen. Im Fokus stehen dabei nicht nur Unternehmer, Gründer, Kommunen und Wohnungsbauunternehmen, sondern auch Multiplikatoren wie Hausbanken, Kammern, Wirtschaftsförderungsgesellschaften und Bewilligungsbehörden.

„Unser Ziel ist, dass die Förderung bei den Menschen in unserem Bundesland ankommt“, sagt Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK. „Geld ist in jedem unserer Förderthemen ausreichend vorhanden – egal, ob es dabei um die Schaffung bezahlbaren Wohnraums geht, die Unterstützung von Gründern und mittelständischen Unternehmen oder die Finanzierung der NRW-Infrastruktur. Wir sorgen dafür, dass die vorhandenen Möglichkeiten noch bekannter werden – und das auch unabhängig von unseren eigenen Programmen.“

Zusätzlich berät die NRW.BANK auch in anderen Fragestellungen – beispielsweise, wie der Mittelstand seine Nachfolge optimal planen kann oder wie Kommunen möglichst wirtschaftlich agieren können.

In der Finanzierung wurden die Zukunftsthemen Digitalisierung und Innovation besonders stark nachgefragt. Analog zu den Zielen des Landes NRW hatte die NRW.BANK hier besondere Förderanreize gesetzt. Im neu eingeführten NRW.BANK.Digitalisierungskredit wurden so bereits in den ersten vier Monaten 30,8 Millionen Euro abgerufen, im NRW.BANK.Innovationskredit zusätzlich 27,6 Millionen Euro (Vj. 4,3 Mio. €, +>100%). Das Programm NRW.SeedCap Digitale Wirtschaft entwickelte sich ebenfalls positiv: Die NRW.BANK investierte hierüber im vergangenen Jahr 30 Mal gemeinsam mit Business Angels in digitale Start-ups (2,2 Mio. €, Vj. 730.000 €, +>100%).

Der im vergangenen Jahr ausgebaute Rahmen für Eigenkapitalfinanzierungen wurde gut genutzt: Das investierte Kapital (kumuliert) stieg um 50,3 Millionen Euro auf 397,9 Millionen Euro (+14%).

Insgesamt hat die Förderbank für Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr 10,3 Milliarden Euro neu zugesagt (Vj. 11,6 Mrd. €, -12%). Trotz des im Vergleich zum Vorjahr gesunkenen Fördervolumens erreichte die NRW.BANK damit ihr drittbestes Förderergebnis und lag noch über ihrer Planung. Gründe für die geringere Fördernotwendigkeit im Vergleich zum Vorjahr waren unter anderem das derzeit gute Finanzierungsangebot der Hausbanken und die allgemein gute Konjunktur.

Zusätzlich hat die NRW.BANK im vergangenen Jahr 28.000 Förderberatungen über alle Zielgruppen hinweg durchgeführt.

Ergänzende Details zu den Förderfeldern:

Wirtschaft

Das Förderfeld „Wirtschaft“ blieb mit 3,6 Milliarden Euro auf hohem Niveau (Vj. 3,7 Mrd. €, -2%). Strategiegemäß baute die NRW.BANK das Neuzusagevolumen für Gründungs- und Innovationvorhaben deutlich um 30 Prozent aus – es belief sich damit insgesamt auf 885,3 Millionen Euro (Vj. 683,5 Mio. €). In der sonstigen Wirtschaftsförderung wurden 2,7 Milliarden Euro neu zugesagt – die Fördernachfrage sank hier aufgrund des guten konjunkturellen Umfelds leicht um 9 Prozent (Vj. 3,0 Mrd. €). Volumentreiber war das Breitenprogramm NRW.BANK.Universalkredit (1,7 Mrd. €, Vj. 1,8 Mrd. €, -5%). In diesem Programm lag der Anteil an Gründungsfinanzierungen bei 308 Millionen Euro (Vj. 281,1 Mio. €, +10%).

Innerhalb des Beteiligungsengagements in Höhe von 397,9 Millionen Euro lag der auf frühe Unternehmensphasen entfallende Anteil bei 169,4 Millionen Euro und machte damit fast die Hälfte des Bestandes aus. Für zusätzliche Investitionen in junge und innovative Unternehmen hat die NRW.BANK 2018 ein weiteres Commitment über 14 Millionen Euro abgegeben und die dritte Generation ihrer Frühphasenfonds aktiviert.

„Nordrhein-Westfalen hat eine aktive Start-up-Szene und ist inzwischen neben Berlin einer der führenden Gründerstandorte“, so Michael Stölting, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK. „Wir wollen Gründer in der wichtigen Anfangsphase sowohl beraten, als auch mit dem ausreichenden Startkapital ausstatten – damit in NRW auch weiterhin keine gute Idee an der Finanzierung scheitert.“

Ergänzend zu ihrem Finanzierungsangebot bietet die NRW.BANK im Kontext ‚Wirtschaft‘ eine umfassende themenorientierte Förderberatung an. In rund 15.200 Gesprächen hat sie im vergangenen Jahr Multiplikatoren sowie Gründer und Mittelständler beraten – darin enthalten sind 1.200 intensive Förderberatungen sowie rund 14.000 telefonische Erstberatungsgespräche.

Wohnraum

Das Neuzusagevolumen im Förderfeld „Wohnraum“ ist im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro gesunken (Vj. 2,6 Mrd. €). Hierin enthalten sind die Mittel des Wohnraumförderungsprogramms, für das insgesamt 1,1 Milliarden Euro zur Verfügung standen. Abgerufen wurden hieraus 923,4 Millionen Euro, was einer Steigerung von 1,9 Prozent entspricht (Vj. 906,6 Mio. €).

„Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum in NRW und am Geld wird dieses Ziel nicht scheitern“, erläuterte Vorstandsmitglied Dietrich Suhlrie. „Wir registrieren aber zunehmende Investitionshemmnisse im Baubereich.“ Als Gründe nannte er den Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft, vor allem aber den Mangel an Grundstücken in den Bedarfsschwerpunkten. Suhlrie: „Wir stellen die passende Finanzierung bereit – jetzt müssen die Kommunen noch stärker als bislang Bauland aktivieren.“

Die NRW.BANK unterstützte die Kommunen und Investoren im Thema ‚Wohnraum‘ im vergangenen Jahr mit rund 12.200 Förderberatungsgesprächen und Schulungen zum Thema Wohnraum.

Seit Mitte Februar 2019 ergänzt die NRW.BANK die Eigentumsförderung um ein weiteres Programm: das Förderdarlehen NRW.BANK.Wohneigentum, das bereits seit Programmstart fast 50 Mal zugesagt wurde, mit einem Gesamtvolumen von rund 5,0 Millionen Euro. „Die Kosten für den Bau und Erwerb von privatem Wohnraum steigen immer weiter an. Dadurch haben zunehmend auch Menschen, die oberhalb der Einkommensgrenzen der sozialen Wohnraumförderung liegen, Schwierigkeiten, sich ein Eigenheim leisten zu können“, so Suhlrie. „Das neue Programm hilft auch Menschen mit mittlerem Einkommen dabei, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen – und das zu langfristig günstigen Konditionen."

Infrastruktur/Kommunen

Das Förderfeld „Infrastruktur/Kommunen“ ist im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro gesunken (Vj. 5,4 Mrd. €). Dies liegt zum einen an der teilweise besseren Haushaltslage und den insgesamt guten Finanzierungsmöglichkeiten der Kommunen, zum anderen an einem deutlichen Rückgang beim Programm NRW.BANK.Energieinfrastruktur (274,6 Mio. €, Vj. 693,0 Mio. €, -60%). Grund hierfür ist, dass der Energiesektor als eng regulierter Markt sehr abhängig vom regulatorischen Umfeld ist. Die Ausschreibungen für Erneuerbare Energien auf Bundesebene haben zunächst für Unsicherheit bei den Investoren gesorgt und den Ausbau der Windenergie gebremst. Zusätzlich hat das Land im letzten Jahr einen starken Akzent auf das Thema Elektromobilität gelegt. So gab es 2018 keine geförderten großvolumigen Windparkprojekte, während die eher kleinvolumigen Elektromobilitätsprojekte im Förderfeld „Wirtschaft“ deutlich angestiegen sind (NRW.BANK.Elektromobilität, 10,3 Mio. €, Vj. 3,3 Mio. €, +>100%).

Das Programm NRW.BANK.Gute Schule 2020 wurde seit Programmstart gut genutzt: die Förderbank hat seitdem mehr als 800 Anträge mit einem Volumen von insgesamt 729,7 Millionen Euro für NRW-Schulen bewilligt. Den Kommunen stehen über vier Jahre hinweg insgesamt 2 Milliarden Euro für Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an Schulen zur Verfügung. Innerhalb der ersten drei Jahre nicht abgerufene Mittel werden in das jeweilige Folgejahr übertragen.

Auch den Kommunen in NRW bietet die NRW.BANK eine wettbewerbsneutrale, von Produkten und Anbietern unabhängige, Förderberatung an – im vergangenen Jahr fanden 600 Gespräche statt. „Wir verstehen uns als Sparringspartner der Kommunen“, so Vorstandsvorsitzender Eckhard Forst. „Gemeinsam mit den Kommunen versuchen wir, die sinnvollste Lösung für jedwede Finanzierungsfrage zu finden.“

Ertragslage und Kennzahlen der NRW.BANK

Zum 31. Dezember 2018 lag die Bilanzsumme der NRW.BANK aufgrund eines gestiegenen Kreditbestands im Fördergeschäft bei 149,1 Milliarden Euro (Vj. 147,6 Mrd. €). Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge/Bewertungsergebnis fiel mit 196,1 Millionen Euro insbesondere infolge eines höheren Aufwands für Altersversorgungsverpflichtungen und einer gestiegenen Förderleistung deutlich geringer als im Vorjahr aus. Das handelsrechtliche Eigenkapital betrug 18 Milliarden Euro und die Quote des harten Kernkapitals 41,56 Prozent (Vj. 41,34%).

Ausblick 2019

Effektivität und Effizienz der Aktivitäten der NRW.BANK hängen zunehmend von Einflussfaktoren, Anforderungen und Rahmenbedingungen ab, die Wirtschafts-, Infrastruktur- und Wohnraumförderung gleichermaßen betreffen.

„Die Themen Europa, Digitalisierung und Vernetzung haben mit unterschiedlichen Facetten Einfluss auf die Förderung der NRW.BANK. Sie bringen übergreifende Herausforderungen mit sich und schaffen zugleich neue Chancen“, so Vorstandsmitglied Gabriela Pantring. „Für die effiziente Weiterentwicklung unseres Förderangebots werden wir im Jahr 2019 den Digitalisierungsgrad unserer Förderung erhöhen und verstärkt europäische Potentiale für die Förderung in NRW nutzen.“ Darüber hinaus wird die NRW.BANK die Vernetzung in der Förderlandschaft sowie die bedarfsorientierte Verzahnung der Finanzierungs- und Beratungsangebote ausbauen.

NRW.BANK – Förderbank für Nordrhein-Westfalen

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. In enger Partnerschaft mit ihrem Eigentümer, dem Land NRW, trägt sie dazu bei, dass Mittelstand und Gründungen gestärkt, bezahlbarer Wohnraum geschaffen und öffentliche Infrastrukturen verbessert werden. Die NRW.BANK bietet Menschen, Unternehmen und Kommunen in NRW passgenaue Finanzierungs- und Beratungsangebote. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit Finanzierungspartnerinnen und -partnern, insbesondere allen Banken und Sparkassen, zusammen. Um die Transformationsprozesse zu verstärken, setzt sie gezielte Förderimpulse – hin zu einem nachhaltigen, klimaneutralen und digitalen NRW.

  • Anmerkung

    Dietrich Suhlrie ist zum 31. März 2022 in den Ruhestand gegangen und ist nicht mehr Vorstandsmitglied der NRW.BANK.

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Caroline Fischer

  • Pressesprecherin
  • Leiterin Unternehmenskommunikation