11,8 Milliarden Euro an Fördermitteln vergeben – 49.700 Förderberatungen durchgeführt

  • Renaissance der öffentlichen Wohnraumförderung – Nachfrage so hoch wie nie – weitere Programmverbesserungen umgesetzt

  • Fördervolumen in der Wirtschaft normalisiert sich nach Krisenjahren

  • Rolle als Partnerin des Landes in der Zuschussförderung weiter ausgebaut

  • Refinanzierung: Einen Green Bond und zwei Social Bonds emittiert

Die NRW.BANK hat im Jahr 2023 Fördermittel in Höhe von 11,8 Milliarden Euro vergeben. Im Vorjahr waren es noch 13,6 Milliarden Euro und damit 13 Prozent mehr. Das Fördervolumen ist damit immer noch hoch – höher als in der Vor-Corona-Zeit – allerdings normalisiert sich der Förderbedarf insbesondere im Förderfeld Wirtschaft nach den akuten Sondersituationen der vergangenen Jahre wie Corona, Energiekrise und Unwetter langsam wieder.

Einen deutlichen Anstieg der Darlehensnachfrage gab es hingegen in der Wohnraumförderung. Das Neuzusagevolumen lag hier bei 3,8 Milliarden Euro und damit 29% über dem Vorjahr (Vj. 2,9 Mrd. €). Grund waren die verbesserten Konditionen, wodurch sich die Förderung im gestiegenen Marktzinsumfeld noch attraktiver darstellte.

Das Bild zeigt Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK.
Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK

„Wir erleben aktuell eine Renaissance der öffentlichen Wohnraumförderung“, sagte Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK, im Rahmen des Jahrespressegesprächs. „Durch hohe Tilgungsnachlässe und sehr attraktive Zinssätze können Investoren Projekte realisieren, die ansonsten unter den schwierigen Rahmenbedingungen wirtschaftlich kaum noch tragfähig wären. Das ist neben den Transformationsthemen aktuell eine der wichtigsten Aufgaben für uns als Förderbank. Dass es uns gemeinsam mit dem NRW-Bauministerium hier gelungen ist, die richtigen Förderimpulse zu setzen, freut uns sehr.“

Auch 2023 hat die Förderbank für Nordrhein-Westfalen ihre Rolle als Partnerin des Landes in der Zuschussförderung weiter ausgebaut und unterstützte hier bei Bewilligung und Auszahlung der Landeszuschüsse. Das Volumen lag in diesem Jahr bereits bei 574,5 Millionen Euro – im Vorjahr waren es noch 428,5 Millionen Euro.

Neben der finanziellen Unterstützung hat die NRW.BANK im Jahr 2023 ihre Förderberatungen weiter ausgebaut. Sie lagen bei 49.700 Gesprächen (Vj. 42.100). Die kostenlose Finanz- und Förderberatung ist eine wichtige Zusatzleistung, die die Förderbank für Nordrhein-Westfalen bietet.

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    nachhaltige Bonds

Die einzelnen Förderfelder

Im Förderfeld Wohnraum hat die NRW.BANK ein Neuzusagevolumen von 3,8 Milliarden Euro (Vj. 2,9 Mrd. €, +29%) erreicht. Insbesondere die öffentliche Wohnraumförderung des Landes und der NRW.BANK hat ein Rekordergebnis erzielt. Das Neuzusagevolumen stieg auf 2,1 Milliarden Euro. Damit wurden fast doppelt so viele Mittel bewilligt wie im Vorjahr (1,1 Mrd. €). Dabei ist nicht nur das Fördervolumen höher als in den vergangenen Jahren, auch die Zahl der geförderten Wohnungen ist gestiegen. Insgesamt wurden 10.880 Wohnungen und Heimplätze gefördert (Vorjahr: 7.336 Wohneinheiten).

Flankiert wird die an niedrige Einkommensgrenzen gebundene öffentliche Wohnraumförderung durch Wohneigentumsprogramme der NRW.BANK, die auch höhere Einkommen zulassen (NRW.BANK.Wohneigentum, zu versteuerndes Haushaltseinkommen im März 2023 erhöht auf 140.000,- für eine vierköpfige Familie) bzw. gar keine Einschränkung in Bezug auf das Einkommen und einen Schwerpunkt auf dem Thema Nachhaltigkeit haben (NRW.BANK.Gebäudesanierung, NRW.BANK.Nachhaltig Wohnen). In allen drei Programmen gab es 2023 Anpassungen, die erkennbare Wirkung zeigten. Nachdem im September Zinssätze weiter verbilligt, Förderhöchstbeträge heraufgesetzt oder entfallen gelassen, noch längere und weitere Laufzeiten eingeführt und Anschlussfinanzierungen ermöglicht worden waren, stieg die Nachfrage in allen drei Programmen deutlich an. 80% des Jahresvolumens von 93,0 Mio. €, entfielen so auf die Monate ab September.

Ende Dezember gab es einen weiteren deutlichen Effekt im Programm NRW.BANK.Nachhaltig Wohnen. Als für das bundesweite Förderprogramm für klimafreundlichen Wohnungsneubau der KfW im Dezember keine Mittel mehr vergeben wurden, hatte die NRW.BANK ihren Zinssatz vorübergehend um insgesamt 300 Basispunkte vergünstigt. Das Ergebnis: Das Volumen aus 2023 wurde in den ersten eineinhalb Monaten 2024 mehr als verfünffacht – es lag für den Zeitraum vom 27. Dezember 2023 bis zum 19. Februar 2024 (Ankündigung Wiederaufnahme KfW-Programm) bei 154,4 Millionen Euro. Im Vergleich: Das Gesamtvolumen 2023 lag bei 27,9 Millionen Euro.

Seit 2024 gibt es eine weitere Erleichterung im Förderfeld Wohnraum: Für Förderdarlehen der öffentlichen Wohnraumförderung wird im Zeitraum 2024 bis 2027 der bisher anfallende Verwaltungskostenbeitrag für zwei Jahre nicht erhoben.

Im Förderfeld Wirtschaft hat die NRW.BANK Unternehmen und Gründende in Nordrhein-Westfalen mit insgesamt 3,2 Milliarden Euro unterstützt (Vj. 4,7 Mrd. €, -32%). Das Volumen ist damit immer noch hoch und liegt über dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 (2,7 Mrd. €). Allerdings normalisiert sich die Nachfrage langsam wieder. Lagen die Krisenhilfen im Jahr 2020 noch bei 3,5 Milliarden Euro, lagen sie 2023 bei gerade einmal 149,5 Millionen Euro. Nahezu konstant blieb die Nachfrage im Förderthema Gründung/Innovation: Hier lag das Fördervolumen bei 924,3 Millionen Euro (Vj. 1,0 Mrd. €, -8%).

Gut haben sich die Eigenkapitalfinanzierungen entwickelt: Hier ist der Bestand an Finanzierungszusagen von 585 Millionen Euro auf 667,5 Millionen Euro gewachsen (+14,1%). Im Fokus stand die Frühphasenfinanzierung. Das 2023 neu aufgelegte Wandeldarlehen NRW.SeedCon erreichte direkt im ersten Jahr ein Zusagevolumen von 6,2 Millionen Euro bei 41 Fällen. Das Programm NRW.SeedCap erreichte ein Neuzusagevolumen von 2,0 Millionen Euro (Vj. 0,8 Mio. €) bei neun Fällen und wurde im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der NRW.BANK weiter ausgebaut: Climate-Tech-Unternehmen können jetzt bis zu 750.000 Euro als Gesamtinvestment bekommen, im Vergleich zu 500.000 Euro für Unternehmen anderer Branchen.

Im Förderfeld Infrastruktur/Kommunen hat die NRW.BANK 2023 4,8 Milliarden Euro vergeben und damit 19 Prozent weniger als im Vorjahr (6,0 Mrd. €). Grund ist auch hier das Auslaufen der Krisenhilfen – einige größere Infrastrukturfinanzierungen hatten im Jahr 2022 zu einem besonders hohen Volumen geführt. Wichtig blieb auch 2023 die Unterbringung Geflüchteter. Über ihr Programm NRW.BANK.Flüchtlingsunterkünfte vergab die NRW.BANK 207,9 Millionen Euro (Vj. 82,9 Mio. €, +>100%). Zudem vergab sie Fördermittel in Höhe von 242,2 Millionen Euro über ihr Programm NRW.BANK.Moderne Schule (Vj. 144,3 Mio. €, +68%). Stetig angestiegen ist in den letzten Jahren die Nachfrage nach dem Programm NRW.BANK.Energieinfrastruktur, mit dem beispielsweise Windparks finanziert werden können. Im letzten Jahr gab es hier ein erneutes Plus von 20% auf 1,0 Milliarden Euro (Vj. 838,6 Mio. €).

Green- und Social Bonds

Die Refinanzierung der NRW.BANK steht auf soliden Füßen und sorgt dafür, dass die Förderbank weitgehend haushaltsunabhängig ist. Knapp 25 Prozent des Funding läuft inzwischen über grüne und soziale Anleihen. Im Förderjahr 2023 hat die NRW.BANK einen Green Bond und zwei Social Bonds emittiert.

Letztere begibt die Förderbank seit 2020 – insgesamt hat sie seitdem acht Bonds mit einem Gesamtvolumen von gut 5 Milliarden Euro begeben. Mit den Social Bonds refinanziert sie Finanzierungen von Investitionen, die zur Entstehung oder zum Erhalt von Arbeitsplätzen, zur Schaffung privaten Wohneigentums für Familien mit niedrigen und mittleren Einkommen und zur Finanzierung von Krankenhäusern und hier insbesondere von Unikliniken in Nordrhein-Westfalen beitragen.

Green Bonds begibt die NRW.BANK seit 2013 – damals als europaweit erste regionale Förderbank. Bis heute sind es 14 Green Bonds mit einem Gesamtvolumen von rund 8 Milliarden Euro. Refinanzierungsschwerpunkte sind Projekte des Klimaschutzes und der Klimafolgenanpassung. Jede dieser Anleihen ermöglicht eine CO2-Einsparung von 1 bis 4 Millionen Tonnen.

Vermögens- und Ertragslage der NRW.BANK

Zum 31. Dezember 2023 lag die Bilanzsumme bei 161,3 Milliarden Euro (Vj. 159,9 Mrd. €) und das operative Ergebnis bei 568,4 Millionen Euro (Vj. 334,0 Mio. €). Das handelsrechtliche Eigenkapital betrug unverändert 18,0 Milliarden Euro und die harte Kernkapitalquote 42,5 Prozent (Vj. 44,0%). Die NRW.BANK konnte damit an die stabile Entwicklung der vergangenen Jahre anknüpfen.

Unsere Pressemappe zum Download

  1. Presseinformation zum Jahrespressegespräch der NRW.BANK 2024

    NRW.BANK-Förderjahr 2023: 11,8 Milliarden Euro an Fördermitteln vergeben

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  2. Präsentation zum Jahrespressegespräch der NRW.BANK 2024

    Jahrespressegespräch der NRW.BANK | 12. März 2024

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  3. NRW.BANK.Finanzbericht 2023 [PDF, 1.9 MB]

    Der Finanzbericht der NRW.BANK 2023.

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  4. Der Vorstand der NRW.BANK

    Foto des Gesamtvorstands der NRW.BANK zum Download (Bild: NRW.BANK / Christian Lord Otto)

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  5. Gebäude der NRW.BANK

    Gebäude der NRW.BANK in Düsseldorf. (Bild: NRW.BANK / Studio Schmidt-Dominé)

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NRW.BANK – Förderbank für Nordrhein-Westfalen

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. In enger Partnerschaft mit ihrem Eigentümer, dem Land NRW, trägt sie dazu bei, dass Mittelstand und Gründungen gestärkt, bezahlbarer Wohnraum geschaffen und öffentliche Infrastrukturen verbessert werden. Die NRW.BANK bietet Menschen, Unternehmen und Kommunen in NRW passgenaue Finanzierungs- und Beratungsangebote. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit Finanzierungspartnerinnen und -partnern, insbesondere allen Banken und Sparkassen, zusammen. Um die Transformationsprozesse zu verstärken, setzt sie gezielte Förderimpulse – hin zu einem nachhaltigen, klimaneutralen und digitalen NRW.

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Caroline Fischer

  • Pressesprecherin
  • Leiterin Unternehmenskommunikation