Düsseldorf/Münster, 8. März 2024

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima, für das im Auftrag der Förderbank monatlich 1.500 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen befragt werden, ist im Februar den dritten Monat in Folge gefallen. Der erneute Rückgang ist zurückzuführen auf eine schwächere Beurteilung der aktuellen Geschäftslage. Im Gegensatz dazu hellten sich die Erwartungen der Unternehmen an die kommenden Monate etwas auf, bleiben aber im negativen Bereich.

Insgesamt ist das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im Februar um 0,9 Saldenpunkte auf -13,4 Punkte zurückgegangen. Der Wert zum Geschäftsklima setzt sich zusammen aus zwei Komponenten: Zum einen aus den Umfragewerten zur aktuellen Geschäftslage, die um 2,5 auf -4,7 Punkte zurückgingen. Zum anderen aus den Beurteilungen der Geschäftserwartungen, die sich um 0,7 Zähler auf -21,7 Saldenpunkte verbesserten.

„Eine kräftige Konjunkturerholung ist mit Blick auf die neuesten Umfragewerte derzeit nicht in Sicht“, sagt Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK. „Aber angesichts steigender Reallöhne und einer Belebung des Welthandels bestehen gute Chancen, dass die NRW-Wirtschaft in diesem Jahr an einer erneuten Rezession vorbeikommt.“

Handel: Schwache Umsatzentwicklung
Im Handel ist der Konjunkturindikator am stärksten gefallen. Die Unternehmen der Branche zeigten sich zum einen unzufrieden mit ihren aktuellen Geschäften. Zum anderen zeigten sie sich auch hinsichtlich ihrer Geschäftserwartungen nochmals zurückhaltender. Sowohl die Einzel- als auch die Großhandelsunternehmen klagen über schwache Umsätze. Ein Grund dafür: Die Konsumenten halten angesichts der unsicheren Wirtschaftsentwicklung ihr Geld weiter zusammen. Die steigenden Reallöhne schaffen hier Abhilfe und könnten die Zurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher beenden.

Verarbeitendes Gewerbe: Chemische Industrie mit Auftragsplus
Auch im Verarbeitenden Gewerbe sank das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima. Dies war auf eine schlechtere Einschätzung der aktuellen Geschäftslage zurückzuführen. Mit Blick auf die kommenden Monate bewerteten die Unternehmen ihre Situation etwas besser als im Vormonat. Gleichwohl kündigten die befragten Unternehmen weitere Produktionskürzungen für die nächsten drei Monate an. Die einzelnen Industriebranchen entwickelten sich im Februar unterschiedlich. In der Metallerzeugung und im Kraftwagenbau trübte sich das Geschäftsklima deutlich ein. Ein Plus verbuchte dagegen die landesweit bedeutende chemische Industrie, die im Februar von einem merklich gestiegenen Auftragsbestand profitierte.

Bauhauptgewerbe: Ausblick hellt sich leicht auf
In der Baubranche hellte sich der Ausblick auf die nächsten sechs Monate im negativen Bereich leicht auf. Allerdings beurteilten die Bauunternehmen ihre aktuelle Lage weniger gut, sodass sich das Geschäftsklima unterm Strich weiter eintrübte. Angesichts des nochmals niedrigeren Auftragsbestandes wird weiterhin mit einer sinkenden Bautätigkeit in den nächsten Monaten gerechnet. Besonders betroffen davon ist der Wohnungsbau. In der Branche bleiben auf der einen Seite Neuaufträge aus, während auf der anderen Seite bereits laufende Wohnungsbauprojekte storniert werden.

Dienstleistungen: Geschäfte laufen wieder besser
Einzig im Dienstleistungssektor hat sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima verbessert. Die Dienstleistungsunternehmen waren zufriedener mit den laufenden Geschäften. Die Erwartungen sind zwar weiterhin pessimistisch, jedoch etwas weniger stark als noch im Januar. Im Gastgewerbe machte das Geschäftsklima einen merklichen Sprung nach oben. Offenbar sind die vorherigen Sorgen im Hinblick auf die seit Jahresbeginn höhere Mehrwertsteuer nicht in Gänze eingetreten.

Die Grafik zeigt die historische Entwicklung des NRW.BANK.ifo-Geschäftsklimas bis Februar 2024.
Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ist im Februar den dritten Monat in Folge gefallen.
  1. NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima Februar 2024: Trotz eingetrübter Lage hellt sich die Aussicht leicht auf

    Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima, für das im Auftrag der Förderbank monatlich 1.500 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen befragt werden, ist im Februar den dritten Monat in Folge gefallen. Der erneute Rückgang ist zurückzuführen auf eine schwächere Beurteilung der aktuellen Geschäftslage. Im Gegensatz dazu hellten sich die Erwartungen der Unternehmen an die kommenden Monate etwas auf, bleiben aber im negativen Bereich.

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Hintergrund

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ist ein Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Im Auftrag der NRW.BANK werden monatlich über 1.500 Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Großhandel, Einzelhandel sowie Dienstleistungen zu ihrer aktuellen wirtschaftlichen Situation sowie ihren Zukunftsaussichten befragt. Die Ergebnisse analysiert und veröffentlicht die NRW.BANK monatlich.

Detaillierteres Zahlenmaterial finden Sie unter www.nrwbank.de/ifo.

NRW.BANK – Förderbank für Nordrhein-Westfalen

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. In enger Partnerschaft mit ihrem Eigentümer, dem Land NRW, trägt sie dazu bei, dass Mittelstand und Gründungen gestärkt, bezahlbarer Wohnraum geschaffen und öffentliche Infrastrukturen verbessert werden. Die NRW.BANK bietet Menschen, Unternehmen und Kommunen in NRW passgenaue Finanzierungs- und Beratungsangebote. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit Finanzierungspartnerinnen und -partnern, insbesondere allen Banken und Sparkassen, zusammen. Um die Transformationsprozesse zu verstärken, setzt sie gezielte Förderimpulse – hin zu einem nachhaltigen, klimaneutralen und digitalen NRW.

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Caroline Fischer

  • Pressesprecherin
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