
Schon als Kind haben Industrie-Designer Rolf Rau die optischen Wunderwerke fasziniert. „Ich habe Kaleidoskope gebastelt und später begonnen, welche zu sammeln“, berichtet er. „Schließlich kam mir der Gedanke große Kaleidoskope zu bauen, so habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht.“ Nach zweijähriger Tüftelarbeit war 2002 das erste große Kaleidoskop fertig. Es folgten weitere und schließlich war der „Park der Kaleidoskope“ fertig. Mit 20 riesigen, rund 100 Kilogramm schweren Kaleidoskopen von bis zu drei Metern Länge zieht Rolf Rau seitdem deutschlandweit Jung und Alt in den Bann. „Eigentlich biete ich was ganz Stilles, Eindringliches. Es hat ja nichts Spektakuläres durch ein Kaleidoskop zu schauen, aber es zieht einen magnetisch an. Sobald der erste reinschaut, will der nächste“, erklärt der gebürtige Westerwälder die Faszination. Seine Auftraggeber sind Unternehmen oder Kommunen.
Im Schnitt dauert es eine Woche bis eines der Spielzeuge im Sonderformat fertig ist. „Unsere Kaleidoskope sind ständig im Einsatz, pro Tag drehen bis zu 1.000 Menschen die Röhren“, erläutert der Designer. „Die Kunst ist, ein Kaleidoskop zu bauen, dessen filigrane Technik diese Belastung aushält.“
Konkurrenzloses Geschäftsmodell
Im Jahr 2000 gründete Rolf Rau das Unternehmen Kaleidoskopia. Im Programm hat er neben dem Park der Kaleidoskope weitere außergewöhnliche Attraktionen: Zum Beispiel das mit 1.600 Quadratmetern größte transportable Labyrinth oder die „Stadt der Kinder“, einen mobilen Abenteuerspielplatz. „Das Konzept von Kaleidoskopia ist es, einmalige Events anzubieten. Da sind wir konkurrenzlos“, berichtet Rolf Rau.
Einzigartig ist auch sein Internetshop. Doch das Hauptgeschäft findet seit 2003 auf dem Bonner Weihnachtsmarkt statt. 250 verschiedene Kaleidoskope hat er im Portfolio. Es gibt viele verschiedene Größen und Funktionsprinzipien: Vom Zweispiegel- bis zum Vierspiegelprisma, manche Röhren sind mit Flüssigkeit gefüllt, manche zum selbst Befüllen und, und, und. Bis zu 4.000 Kaleidoskope verkauft Rau allein auf dem Weihnachtsmarkt pro Saison. An einem zweiten Stand hat er zudem Leuchtsterne, Dekolampen und viele Produkte für Kinder im Programm.
Unternehmer der besonderen Art
„Ich möchte gute und faire Produkte verkaufen, mit denen ich ganz bewusst gegen den Strom schwimme“, erläutert Rolf Rau. Das gilt aber auch für sein Unternehmersein: „Geld zu verdienen ist natürlich schön. Aber genauso wichtig ist mir, den schönsten Stand für die Kinder auf dem Weihnachtsmarkt zu haben oder der menschliche Kontakt zu den Kunden und den anderen Standbetreibern.“ Und von seinem Geschäftserfolg etwas abzugeben, gehört für Rolf Rau einfach dazu: „Zehn Prozent von dem was ich verdiene, wird gespendet!“ Darüber hinaus gibt er gerne zehn Prozent – und manchmal etwas mehr – von seiner Zeit für seine Mitmenschen ab. So hilft er beispielsweise einer indischen Familie beim Umgang mit den Behörden.
Finanzprodukt mit passenden Facetten
Weil das Angebot von Kaleidoskopia so gut ankommt, benötigte der Unternehmer mehr Platz für das Lager sowie die Werkstatt und errichtete 2013 eine Mehrzweckhalle. „Für den Bau der Halle habe ich 180.000 Euro über den NRW.BANK.Mittelstandskredit bekommen“, berichtet Rolf Rau. „Das Produkt passt exakt auf meine Bedürfnisse und hat mich durch die fairen Konditionen, die sich ja auch an meiner Bonität orientieren, und durch die zweijährige Tilgungsfreiheit überzeugt.“
2017 installierte Rolf Rau den Geschäftsbereich Lobbykaleidoskope. Diese edel aussehenden Riesenkaleidoskope sind für Empfangsräume großer Unternehmen konzipiert, um dort Wartenden auf bunte Art die Zeit verkürzen. Mittlerweile hat Rolf Rau die ersten Lobbykaleidoskope gebaut und sogar ein Exemplar an die Deutsche Bundesbank verkauft.
Auch räumlich hat sich Kaleidoskopia erweitert: Der Bau eines Ausstellungsraumes und Ateliers hat begonnen und 2018 startet Rolf Rau mit dem Bau eines neuen Labyrinthes.
Stand: 8. Dezember 2017