In Gronau-Epe, genauer gesagt bis zu 1500 Meter unter der Erde, liegen große Salzlager: Pro Jahr werden aus diesen über zwei Millionen Tonnen Salz gewonnen. Dieses wandert zum Großteil in die Industrie, unter anderem ins Ruhrgebiet oder nach Belgien, und wird zum Beispiel zur Herstellung von Farben oder Waschmitteln verwendet.
Zusammenschluss von vier Unternehmen
Dafür, dass auch die leeren Salzspeicher nicht bloß ein nutzloses Loch bleiben, sorgt seit Ende 2007 auch die KGE - Kommunale Gasspeichergesellschaft Epe mbH & Co. KG. Dahinter verbirgt sich ein Zusammenschluss von vier Versorgungsunternehmen: ewmr - Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH, Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21), Stadtwerke Essen AG und GELSENWASSER AG. Zweck dieser Kooperation ist die Nutzung von insgesamt vier dieser unterirdischen Hohlräume, so genannte Kavernen. „Wir nutzen diese Kavernen, um dort Erdgas zu lagern“, erklärt Peter Domalski, Leiter des Bereichs Bewertung und Finanzierung der GELSENWASSER AG.
Um die 200 Millionen Kubikmeter Gas sollen sich darin speichern lassen – dies reiche laut Henning Deters, Vorstandsvorsitzender der GELSENWASSER AG, auch aus, um weitere kommunale Partner zu beliefern. Rund 90.000 Haushalte können auf diese Weise während der Heizperiode mit Erdgas versorgt werden.
Möglich wurde die Finanzierung dieses Projekts durch eine Förderung aus dem Programm NRW.BANK.Infrastruktur. Es geht dabei um Unabhängigkeit. „Wir können das Erdgas zu Zeiten einkaufen, wenn es günstig ist“, sagt Peter Domalski. Denn im Winter sind die Preise höher als im Sommer, wenn der Bedarf an Gas eher gering ist. „Damit machen wir uns unabhängig von Preisschwankungen beim Import sowie von Großlieferanten“, stellt Dr. Bernhard Klocke, Geschäftsführer der KGE, heraus.
Bewachung rund um die Uhr
Doch die Gaskavernen haben noch andere Vorzüge: So seien sowohl die Investitions- als auch die Wartungskosten vergleichsweise niedrig für die Gasversorger. Darüber hinaus bieten die Speicher im Untergrund eine größtmögliche Sicherheit. Dafür sorgen in Deutschland strenge Vorschriften: So müssen die Speicher samt Feldleitungen und Anlagen, die im Freien liegen, rund um die Uhr bewacht und ständig gewartet werden. Zudem ist diese unterirdische Lösung zum Großteil unsichtbar, sodass das Landschaftsbild hiervon nicht negativ beeinflusst wird.
Stand: 31. Januar 2018