Knapp 350 Millionen Euro investiert das Land NRW im Zuge des MedMoP auf dem Campus der Uniklinik Köln. Bis 2020 sollen hier ein neues Ambulanzgebäude für das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO), ein weiterer Hybrid-OP, also ein Operationssaal mit bildgebenden Verfahren wie Computertomografie zum Steuern und Kontrollieren der Eingriffe, eine Kindertagesstätte, ein neues Forschungsgebäude sowie ein neues Eltern-Kind-Zentrum entstehen. „Mit rund 2.300 Geburten im Jahr 2017 ist unsere Uniklinik die geburtenstärkste Klinik im Raum Köln mit einem Schwerpunkt auf der Behandlung von Risikoschwangerschaften und Frühgeborenen“, erklärt Günter Zwilling. Für das neue Eltern-Kind-Zentrum müssen zunächst mehrere Gebäude abgerissen werden, bevor mit dem Bau begonnen wird. „Auf einer Nutzfläche von etwa 21.000 Quadratmetern versammelt das neue Gebäude in Zukunft die zentrale Notfallaufnahme, weitere OP-Einheiten, die Kindernotfallambulanz und -radiologie, die Geburtshilfe sowie die Kinderklinik. Einen Teil der Kosten für das neue Eltern-Kind-Zentrum bestreitet das Universitätsklinikum Köln über ein Förderdarlehen der NRW.BANK in Höhe von 180 Millionen Euro.“
Schnelles Prozedere
Zu Beginn des Jahres 2016 stellten alle Unikliniken in NRW ihre Bauprojekte, die Teil des MedMoP sind, bei der NRW.BANK in Düsseldorf vor. „Vier davon, darunter auch Köln, haben im Rahmen des MedMoPs eine Finanzierung bei uns angefragt und wir konnten das passendste Angebot, insbesondere im Hinblick auf die lange Laufzeit, unterbreiten“, berichtet Anja Langa, Leiterin der Abteilung Infrastrukturfinanzierungen der NRW.BANK. „Jedes einzelne Haus hat daraufhin einen Kreditvertrag direkt mit der NRW.BANK abgeschlossen. Die Zins- und Tilgungsleistungen werden durch das Land NRW übernommen.“ Günter Zwilling ergänzt: „Ein besonders vorteilhaftes Kriterium des NRW.BANK-Darlehens für uns ist, dass die Bank für 25 Jahre eine Zinsfestschreibung garantiert.“
Nachdem alle von der Uniklinik Köln erforderlichen Unterlagen wie eine Kostenschätzung geprüft waren, wurde Ende 2016 der Vertrag über das Förderdarlehen unterschrieben, das von Januar 2017 bis Januar 2020 in vier Tranchen ausgezahlt wird.
Kurze Wege für Versorgung und Forschung
Für die Uniklinik Köln bedeutet die Förderung durch das MedMoP und damit durch die NRW.BANK eine Stärkung ihrer Innovationskraft. Nicht nur, weil Gebäude naturgemäß in die Jahre kommen und daher modernisiert werden müssen, es werden auch Synergien geschaffen. „Im Sinne einer noch patienten-orientierteren Versorgung fassen wir mit unseren Bauprojekten vorher dezentrale Einrichtungen unter einem Dach zusammen – wie im Eltern-Kind-Zentrum. Damit werden die bis jetzt räumlich getrennte Frauen- und Kinderklinik in einem Bau vereint“, führt Zwilling aus. „Zudem schaffen wir neuen Raum für Forschung und damit auch dafür, Forschungsergebnisse schnell in die Versorgung der Bevölkerung zu übertragen.“
Stand: 26. Juni 2018
Das MedMoP
Rund 2,2 Milliarden Euro stellen die NRW-Ministerien für Wissenschaft und Finanzen bis zum Jahr 2020 im Rahmen des MedMoP für die Modernisierung der sechs Unikliniken in Nordrhein-Westfalen bereit. Rund 516 Millionen Euro davon hat die NRW.BANK über Förderdarlehen vergeben. Neben Köln profitieren auch die Unikliniken in Bonn, Münster und Aachen vom Engagement der Förderbank für Nordrhein-Westfalen für die medizinische Infrastrukur des Landes.