

Über Julius Popp

Julius Popp, Jahrgang 1973, beschäftigt sich mit verschiedenen künstlerischen Disziplinen, insbesondere mit Objekten, Installationen, Environments und Computersimulationen, und durchbricht in seinen Werken die Grenze zwischen Kunst und Informationstechnologie. Popp erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Robot Choice Award (2003) und den Kunstpreis der Leipziger Volkszeitung (2009). Über die Kunstwelt hinaus finden seine Werke auch in Wissenschaftskreisen als Beiträge zur Künstlichen Intelligenz Beachtung. Popp ist ausgebildeter Fotograf und studierte von 1998 bis 2005 Bildende Kunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Von 2005 bis 2009 war er dort Meisterschüler von Astrid Klein.
Unablässig sind die 806 Spiegel in Bewegung. Immer wieder formieren sie sich neu, projizieren neue Schlagworte auf den Vorplatz und die Fassade der NRW.BANK. Schlagworte, die eine spezielle Software aus der täglichen Nachrichtenflut herausfiltert. Als Energiequelle für die Projektionen nutzt die Installation das Sonnenlicht. BIT.REFLECTION heißt das Kunstwerk von Julius Popp, der mit seinen Werken immer wieder die Grenzen zwischen Kunst und Informationstechnologie auflöst.
Spiegelbild des Zeitgeistes
Gerade die Vielschichtigkeit des Werks ist es, die die Neugier auf BIT.REFLECTION weckt: Natur, Wirtschaft und Gesellschaft sind Systeme, in denen eine permanente Transformation von Energien stattfindet – von Arbeit in Geld etwa, von Rohstoffen in Güter, von Träumen in Wirklichkeit. BIT.REFLECTION versinnbildlicht das, indem es Sonnenlicht in Schrift transformiert und gleichzeitig Wörter in Lichtprojektionen. Nicht zuletzt spiegelt sie so wider, welche Diskurse unsere Gesellschaft heute bewegen.
Erkenntnis durch Reflektion
Der Name der Installation bietet dabei einen ersten Zugang zum Werk: Bits sind die kleinsten Informationseinheiten der digitalisierten Gesellschaft. Doch erst die Reflektion dieser Informationseinheiten formt daraus wieder verständliche Botschaften in Form von Schrift. Der Prozess der Reflektion geht dabei noch einen Schritt weiter: Erst durch den Betrachter, der über die Worte nachdenkt, sie in einen Sinnzusammenhang stellt und hinterfragt, entsteht Wissen und Gewissheit.
„BIT.REFLECTION ist für mich ein Sinnbild dafür, dass der Mensch die Energie seiner Umwelt ausnutzen und nach seiner Vorstellung formen kann. Es ist aber auch eine Allegorie auf die damit verbundene Verantwortung. Der Umgang mit dem „Feuer“ verlangt Erfahrung, Disziplin und Reflexion“, erläutert Julius Popp. BIT.REFLECTION ist damit Teil der übergeordneten künstlerischen Idee, die Julius Popp zu seinen Werken inspiriert: „Ich versuche zu verstehen, wie wir Menschen uns eine Realität mit einem bestimmten Wertesystem und mit einer spezifischen Emotionalität aneignen und danach handeln. Ich habe mir selbst eine sehr klare Aufgabe gegeben, nämlich Erkenntnis zu produzieren, Erkenntnis über das Wesen des Menschen.“ Und auch dabei ist Reflektion ein wesentlicher Bestandteil.
Für Julius Popp kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu: „Mein Ziel ist es, mit jedem Werk eine ästhetisch klare und vor allem allgemeingültige Form zu erreichen, die unabhängig von Sprache und kulturellen Prägungen und unabhängig von meiner Person oder meinem Geschmack funktioniert.“
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